Die Weihnachtsgurke  
         
    Weihnachtsgurke

Eine Weihnachtsgurke ist ein aus Glas hergestellter Weihnachtsbaumschmuck in Form einer Gewürzgurke. In den Vereinigten Staaten ist es ein Weihnachtsbrauch, den Weihnachtsbaum mit einer solchen „Christmas Pickle“ etwas versteckt zwischen den Zweigen zu behängen. Durch ihre grüne Farbe ist die Gurke relativ schwer zu entdecken. Derjenige, der als Erster die Weihnachtsgurke entdeckt, erhält ein zusätzliches Geschenk. Die Glasbläsereien bieten drei unterschiedliche Größen an, um den Schwierigkeitsgrad an das Alter der Kinder anzupassen.
Die Wurzeln des Brauches sind unklar. In den Vereinigten Staaten wird dieser Brauch als alte deutsche Tradition beschrieben. In den meisten deutschsprachigen Regionen ist die Weihnachtsgurke jedoch unbekannt. Ob die vereinzelt im deutschsprachigen Raum auftretenden Weihnachtsgurken auf eine lokale Tradition oder eine Übernahme aus den Vereinigten Staaten zurückgehen, ist unklar.

Weihnachtsgurkengeschichte
Damit Ihr auch wisst, wie ich, die Weihnachtsgurke zu bedienen bin, hier eine kleine Anleitung.

Für Erwachsene:
Ich muss vor der Bescherung im Christbaum versteckt werden und wer mich als erstes findet, der hat dann im neuen Jahr ganz viel Glück.

Für Kinder:
Auch hier muss ich natürlich vor der Bescherung im Christbaum versteckt werden. Aus einiger Entfernung dürfen die Kinder dann gucken, wo ich mich versteckt habe und wer mich als erstes findet, bekommt ein kleines Extra-Geschenk oder darf seine Geschenke zuerst auspacken.

Brauchtum:
Während des Amerikanischen Bürgerkrieges gab es viele Verletzte, Gefangene und Hungernde, so auch einen jungen deutschen Soldaten. Dieser war dem Tode nahe und hatte nur noch einen Wunsch, eine saure Gurke.
Er bekam sie und überlebte!
Daraufhin führte er diesen Weihnachtsbrauch ein und hängte jedes Weihnachten eine Gurke in den Baum.

Macht es ihm nach und erzählt die Geschichte weiter !

 
         
         
  Das alpenländische Krippendorf  
         
    Der Aufbau dieser liebevoll gebauten Krippe beginnt mit dem steilen Gelände und einem oben liegenden Bergdörfchen. Im Krippenstall, der sich im Mittelteil befindet, stehen Maria und Josef mit dem Jesukindlein in ihrer Mitte. Im hinteren Stall stehen Ochs und Esel.
Über der Höhle, schwebt ein handfester Gloriaengel.
Den Abschluss der Krippe bildet der gemalte Hintergrund, der unser Alpenland zeigt.
Mit dem Dreikönigsstern stehen die Sternsinger unterhalb des Stalles. Auf der linken Seite sieht man einen kleinen Bauernhof, hinter dem sich ein kleines Feld mit grasenden Kühen auftut. Vor dem Haus verjagt die Bäuerin einen bösen Wolf, der sich gerade eine Henne schnappt. Unterm Hof ziehen zwei Hirten mit ihren Schafen zum Stall und der Hl. Franziskus läuft hinterdrein um ja nichts zu versäumen.
Ja, da ist ganz schön was los! Vorn spielen schon drei Musikanten auf und ein Paar'l tanzt schon.

Einige Krippenmandl haben sogar Namen, damit man sie nicht übersehen kann.
Der "Wieagaltraga" rennt zum Stall, zwar zu spät, aber der Kundschafter mit der großen Traub'n hinterm Stall ist auch nicht pünktlicher.
Der Engel verkündet vor der Krippe dem Hirt mit dem Hutstecken die frohe Botschaft und auf der rechten Seite beim Wirtshaus zum Stern steht die Hl. Familie und wird vom Wirt sogar mit einer Maß Bier empfangen. Viele Figuren haben symbolischen Charakter und man hat das Gefühl in eine andere Zeit schauen zu dürfen. Sie alle sind Gabenbringer. Der Müller schleppt das Mehlsackl, der Urbal mit der Leinwand und die Zenzi mit der Henn kommen zum Stall. Die Eierträgerin und der Apfelbrocker sind ebenso auf dem Weg dorthin, wie die beiden Figurengruppen, Vater oder Mutta laß mi a mitgehen.

Die Landschaft dieser Krippe wurde nach alten Vorlagen gebaut und mit den liebevoll naiv geschnitzten Krippenfigürchen, die uns ein Bad Ischler Krippenfreund freundlicherweise schnitzte, bestückt. Eine liebenswerte Krippenmannschaft für unser himmlisches Jerusalem. Und keineswegs stören sie durch ihre anziehende Einfachheit unsere Krippengedanken. Ganz im Gegenteil!

 
         
         
   
         
     
         
         
  Die Rose von Jericho  
         
  Die Rose von Jericho Die „Rose von Jericho“ oder auch die Hand der Fatima genannt, ist eine Pflanze, die seit Jahrtausenden die Wüste belebt. Felix Timmermann, der flämische Dichter erzählt in einer seiner Kurzgeschichten, wie die „Rose von Jericho“ früher nur in der Christnacht den staunenden Kindern geöffnet wurde und anschließend wieder für ein Jahr in der Krippenschachtel verschwand. Ja sie ist wahrlich eine Krippenblume! Dieses geheimnisvolle Moosfarngewächs ist von seiner Art her viele Mio. Jahre alt und einzelne Pflanzen können durchaus ein paar tausend Jahre alt werden. Vermutlich wurde sie auch deshalb ein Symbol des „Ewigen Lebens“. Ich habe gelesen, dass sich die ersten Kreuzfahrer schon nicht erklären konnten, warum ein total verholztes Gewächs nach Jahren wieder zum Leben erwachen kann und so umschrieben sie dieses Mysterium bald mit den Namen „Rose von Jericho.
Eine Legende erzählt uns von der Flucht nach Ägypten. Als Maria und Josef mit dem kleinen Jesusknaben unterwegs eine Rast machten, legte die Jungfrau Maria die Windeln des Kindes über die „Rosen“. Dadurch sollen sie das ewige Leben erhalten haben. In Pharaonengräbern hat man noch lebende Rosen als Grabbeigaben gefunden, die eine Trockenphase von über 4.000 Jahren überstanden haben. Sie vermag lange Zeit in trockenen Zustand zu verharren und erblüht, wenn sie befeuchtet wird. Getrocknet bildet sie einen graubraunen, kugeligen Ballen und breitet sich, wenn sie Wasser bekommt, in Kürze aus.
Wer sie zum ersten mal sieht, hält es nicht für möglich, das aus dieser anscheinend leblosen Knolle in wenigen Stunden ein flaches, samtgrünes Gewächs entstehen kann. In die scheinbar leblosen Blätter kommt neues Leben. Die einzelnen Zweige öffnen sich immer mehr und mehr und in kurzer Zeit ist die Rose wunderbar aufgeblüht. Nur 6 - 8 Tage blüht sie allerdings, denn sie ist eine Wüstenpflanze und braucht wieder Ruhe. Sie rollt sich zusammen und wartet geduldig - oft Jahrhundertelang - bis sie zu Neuem Leben erweckt wird.
   
         
         
  Die Hl. 3 Könige  
         
  Was in der heiligen Schrift noch Sterndeuter oder Magier waren, wurde in der Gotik zu Königen, zu Repräsentanten und Regierenden der drei Kontinente, denn um 1490 kannte man nur Drei Erdteile.
So hat die Anbetung der Könige für damalige Menschen die Bedeutung, dass diese hohen Herren nach Gottes Geboten handeln mussten, den Regentschaften waren von Gott verliehen.

Versetzen wir uns aber in die Zeit der Geburt Jesu und stellen uns vor, welche Aufregung in Bethlehem geherrscht haben musste, als die mächtigen Könige aus fernen Ländern mit Begleitern, Rössern, Kamelen und Elefanten, mit Dienern und Treibern in die Stadt einzogen.
Nach Überlieferung soll der Ausgangspunkt des Königszuges die Stadt Cassat in Äthiopien gewesen sein, wo Caspar, vom Stamme Ham als König residierte. Die Stadt Saveh in Persien war Treffpunkt der Weisen aus dem Morgenland. Balthasar vom Stamme Japhel kam aus Ägypten und Melchior vom Stamme Sem, reiste aus dem Rei¬che Babylon an.
Von diesem Treffpunkt, berichtet man, ist es nach Jerusalem ein weiter Weg. Eine unbekannte Reise, die sie unter dem Zeichen eines Sternes, oder eines Kometen, ins Ungewisse antraten, denn Kometen bedeuteten früher immer als Unheil bringend! Hotel und Gast¬haus¬namen, wie Stern, König, Mohren oder Elefanten, erinnern heute noch an das Geschehen von Bethlehem.

   
         
         
  Das Christkind  
         
    Christkind heißt der freundliche, kleine Gabenbringer seit dem vorigen Jahrhundert und den Jahrhunderten zuvor. Wer sollte uns auch sonst beschenken? Ah ja: der Nikolaus. Dies ist ein Heiliger, der als Hl. Nikolaus von Myra im 3. Jahrhundert allerlei gute Taten vollbrachte und auch die Kinder in Europa am 6. Dezember beschenkte.
Also ersann man das ;Christkind;, das den braven Kindern am Heilig Abend oder zu Weihnachten die Gaben bringen sollte. Wie geheimnisvoll dieses liebenswerte Geschöpf war, möchte ich hier einmal schildern. Jedes Jahr zu Heilig Abend war die Wohnzimmertür mit einer schweren Decke behangen. Dahinter hörte man es ziemlich rumpeln. Irgendwann, als das Warten auf das Christkind, den Weihnachtsbaum und vor allem die Geschenke kaum noch zu ertragen war, klingelte ein Glöckchen durchs Haus. Alle Kinder stürmten ins Wohnzimmer, nur um zu erfahren, dass das Christkind gerade eben zum Fenster hinausgeflogen war. Und tatsächlich: zum Beweis verwies man auf ein offenes Fenster.
Jedes Jahr ging das so und immer verpasste man das geflügelte Kindlein das in der Phantasie auf Wolken zum Himmel schwebte. Im Laufe der Jahrhunderte passierten allerlei wundersame Dinge mit dem Christkindlein.

Früher kam das Christkind zuerst zu den Protestanten, sie haben es erfunden und erst viel später zu den Katholiken. Und heute Heute ist das Christkind für Viele nur noch eine nostalgische Erscheinung! Der Weihnachtsmann beherrscht nun den Markt. Und er sieht aus wie die amerikanische Coca Cola Werbeikone Santa Claus. Er rast mit seinem Rentierschlitten durch den Himmel und schreit Ho;Ho ho ho!

 
         
         
  Krippenaufstellen  
         
    Ein umstrittener Punkt in Krippenkreisen ist das „Wann eine Krippe aufgebaut wird“, und beinahe noch kritischer ist der Zeitpunkt des Abbauens. Diese zwei Fragen sind so schwierig das sie gar nicht so leicht zu beantworten sind. Die Meinungen gehen hier auch weit auseinander. Fest steht allerdings, dass jeder Krippeler seinen eigenen Zeitpunkt kennt, wann er seine Krippe auf, und letztlich wieder abbaut.

Da sich der Bogen des Weihnachtsfestkreises vom ersten Advent bis zum zweiten Feber, der Maria Lichtmess spannt, ist - wie schon gesagt - der Zeitpunkt des „Aufstellen“ in Krippenkreisen sehr unterschiedlich. Nicht das Aufstellen einer Krippe allein bringt Frieden, nein, es gehört dazu der gute Wille die Weihnachtsfriedensbotschaft zu leben und zu verwirklichen“.

In vielen Krippendörfern hat sich mit der Zeit ein traditioneller Zeitpunkt herausentwickelt der meist den örtlichen kulturellen Abläufen entspricht. So werden in Thaur, einem der bekanntesten Krippendörfern Tirols, die Weihnachtskrippen in der Weihnachtswoche, oder zwei bis drei Tage vor dem Hl. Abend aufgestellt und zum Romeditag, den 15. Jänner wieder abgebaut, wobei ihnen der Abbautermin durch das kommende Faschingsgeschehen sehr wichtig erscheint. Das „Mullerlaufen“, ein regionaler Brauch bestimmt in dieser Ortschaft mit Umzügen von Masken die Faschingsveranstaltungen und das etwas ausgelassene Treiben, an dem sich die meisten Einwohner bzw. Krippeler beteiligen.

Die ruhige besinnliche Zeit der Krippen ist vorbei und es muss Platz geschaffen sein für den Brauch des „Winterabschieds“ und Einzug des Frühlings. Sankt Sebastian packt die Krippen z’samm (zusammen)! An diesem Tage, den 2o Jänner werden in anderen Tiroler Dörfern, wie zum Beispiel in Inzing, die meisten Weihnachtskrippen abgebaut. Für den echten Krippenfreund ist dies ein Trauertag. Nur wenige Krippen bleiben noch aufgestellt, hauptsächlich aber solche, die eine Flucht nach Ägypten, oder die Hochzeit zu Kanaan zu ihren Besitzstand zählen.

 
         
         
  10 Gedanken zum Krippenbau  
         
    1. ART – ORT – MASS : Bevor man mit dem Bau einer Krippe beginnt, werden Krippenart, Aufstellungsort und Größe festgelegt
2. FIGURENGRÖSSE: Steht die Figurengröße fest, wird der gesamte Bau der Krippe danach ausgerichtet.
3. SKIZZE – PLAN – EINTEILUNG : Nach dem Skizzieren des Krippenmotivs folgt die Planung, die alle wichtigen Bauelemente einschließt
4. WERKZEUG – MATERIAL : Vor Beginn der Arbeit wird Arbeitsplatz, Werkzeug und Baumaterial sorgfältigst vorbereitet .
5. LEIM – SCHRAUBEN : Im Krippenbau werden tragende Bauteile stets geleimt und geschraubt. Nur kleine, nichttragende Stücke werden genagelt.
6. GEWICHT – HOHLRÄUME : Stets wird geachtet, dass die Krippe kompakt und trotzdem leicht gebaut wird. Nicht Schaumstoffe, sondern gebaute Hohlräume sollen zum Ziel führen.
7. WENIGER IST OFT MEHR : Nicht die Anzahl der Bauten sind auf einer Krippe wichtig, sondern die raffinierte Anordnung weniger Gebäude machen einen Stadtteil attraktiv.
8. GRÖSSEN – VERHÄLTNIS : Krippenbauteile stehen ständig zueinander im Größenvergleich. Der Krippenmeter hilft dabei.
9. PERSPEKTIVE – TIEFENWIRKUNG : Man spricht von Perspektive, wenn sich mit zunehmender Krippentiefe Landschaft und Bauten verkleinern und dadurch entfernen.
10. KITSCH - SCHNÖRKEL : Der Krippenfreund soll stets um die Würde der Krippe bemüht sein und keine unpassenden Schnörkel und Verzierungen zulassen.
 
         
         
  Fasten oder Osterkrippe ?  
         
    Obwohl das Wort Fastenkrippe in seiner Bedeutung vom Gegenstand den es bezeichnen soll eigentlich keine klare Vorstellung zu vermitteln vermag, hat es sich bei uns in Tirol mit der Zeit so eingebürgert, dass man schwerlich dazu anders sagen könnte.
Weder das Bestimmungswort „Fasten“ noch das Grundwort „Krippe“ bezeichnen aber das Wesen der Fastenkrippe, denn das Leiden Christi hat weder etwas mit Fasten und noch weniger mit einer Krippe zu tun.
Außerdem wird die Fastenkrippe auch Passionskrippe genannt, was der Bedeutung schon etwas näher käme. Das Wort Passion bezeichnet nämlich, neben dem Leiden selbst in bildlicher Darstellung den Leidensweg Christi.
Will man daher ein Wort gebrauchen, dass dem der Weihnachtskrippe entsprechen könnte, müsste man die Fastenkrippe Ostekrippe nennen. Denn, so wie in einer Weihnachtskrippe auch die Herbergsuche gezeigt wird und bereits im Advent aufgestellt wird, bekam sie nicht den Namen Adventkrippe, sondern Weihnachtskrippe, Daher könnte man mit derselben Berechtigung die Fastenkrippe auch „Osterkrippe“ bezeichnen.
 
         
         
  Das Ostergrab  
         
  Dem Bedürfnis der heimischen Bevölkerung, die Passion Jesu möglichst authentisch nachvollziehen und miterleben zu können, verdanken wir die Entstehung der Heiligen Gräber, die seit dem Mittelalter als unbewegliches oder bewegliches Grabmahl entstanden. Die beweglichen Gräber bestanden im Mittelalter lediglich aus einer Grabliegefigur und einer schreinartigen Truhe und erhielten erst im Barock die heute bekannte Form mit in der Tiefe gestaffelten Kulissenbögen. Entscheidende Impulse für die künstlerische Gestaltung der Heiligen Gräber im späten 17. und 18. Jahrhundert vermittelte der Tiroler Jesuitenfrater Andrea Pozzo aus Trient (1642-1709), der ein Lehrbuch über die Perspektive verfasste und damit gleichsam einen Leitfaden für die Anfertigung von Heilig-Grab-Gerüsten lieferte.    
         
         
  Die Hl. 3 Könige  
         
    Was in der heiligen Schrift noch Sterndeuter oder Magier waren, wurde in der Gotik zu Königen, zu Repräsentanten und Regierenden der drei Erdteilen. (um 1490 kannte man noch nicht mehr!) So hat die Anbetung der Könige für damalige Menschen die Bedeutung, dass diese hohen Herren nach Gottes Geboten handeln mussten, den die Regentschaft war von Gott verliehen. Versetzen wir uns aber in die Zeit der Geburt Jesu und stellen uns vor, welche Aufregung in Bethlehem geherrscht haben musste, als die mächtigen Könige aus fernen Ländern mit Begleitern, Rössern, Kamelen und Elefanten, mit Dienern und Treibern in die Stadt einzogen. Nach Überlieferung soll der Ausgangspunkt des Königszuges die Stadt Cassat in Äthiopien gewesen sein, wo Caspar, vom Stamme Ham als König residierte. Die Stadt Saveh in Persien war Treffpunkt der Weisen aus dem Morgenland. Balthasar vom Stamme Japhel kam aus Ägypten und Melchior vom Stamme Sem, reiste aus dem Reiche Babylon an. Von diesem Treffpunkt, berichtet man, ist es nach Jerusalem ein weiter Weg. Eine unbekannte Reise, die sie unter dem Zeichen eines Sternes, oder eines Kometen, ins Ungewisse antraten. ( Kometen bedeuteten früher immer als unheilbringend! ) Hotel und Gasthausnamen, wie Stern, König, Mohren oder Elefanten, erinnern heute noch an das Geschehen von Bethlehem.  
         
         
  Allerheiligen  
         
  Allerheiligen Allerheiligen beginnt am 1. November und ist ein Hochfest der römisch-katholischen Kirche, der Gedenktag der Heiligen. Das Fest wurde eingeführt, da es unmöglich war, jeden Heiligen an einem besonderen Tag zu feiern. Jährliche Gedenktage für Verstorbene – ob Märtyrer, Heilige oder einfache Gläubige – gab es bereits im antiken Christentum. Am Tag nach Allerheiligen begeht die römisch-katholische Kirche den Allerseelentag, an dem der Armen Seelen im Fegefeuer gedacht wird. Vielerorts wird die damit verbundene Gräbersegnung bereits am Nachmittag von Allerheiligen vorgenommen. Damit verbunden ist der Brauch, die Gräber vor allem mit Lichtern besonders zu schmücken.    
         
         
  2. Feber - Maria Lichtmess  
         
    Maria Lichtmess - die Krippenzeit ist aus!

Maria Lichtmess (der 2. Feber) räumt gründlich mit allem Krippenzauber auf, sagt man im Volksmund und es verschwinden damit auch tatsächlich die letzten Weihnachtskrippen aus den warmen Stuben. An diesem Tage muss auch der hartnäckigste Krippeler von seinen stummen Freunden schmerzlichen Abschied nehmen. Ein Zirler Krippeler sprach seinen „Mandln“, während er sie wehmütigen Herzens ins Dunkel der Schachtel räumte und dabei kräftig von allen Seiten abblies, immer den Trost zu : Macht’s euch nix draus. „So a Jahr geht schnell umma (vorbei), nachher kommt’s schon wieder außer“. Dieser Krippenfreund wird wohl selbst dabei am meisten diesen Trost notwendig gehabt haben. Aber um Lichtmess erfasst ja alle Krippenfreunde ein gewisses Unbehagen. Vielleicht bildet gerade dieses Fest einen treffenden und sinn¬lichen Übergang von der Weihnachtszeit in die Fastenzeit.

 
         
         
  Stefanitag  
         
    Der Stefanitag, auch Stephanstag genannt, wird seit dem 5. Jahrhundert am 26. Dezember in Erinnerung an das Martyrium des Heiligen Stephanus begangen. Es ist kein unmittelbarer Festtag des Weihnachtsfestkreises, an dem wir seiner gedenken.

Stephanus zeichnete sich durch seine Feindesliebe aus. Sein Tod, von der Gerichtsverhandlung bis zur Hinrichtung durch Steinigung, ist in der Bibel ausführlich beschrieben. Das Fest des heiligen Stephanus ist im Osten seit dem 4. Jahrhundert bezeugt. Im Westen fand es im 5. Jahrhundert Verbreitung. Den Fund von Reliquien des heiligen Stephanus datiert man um 415. Seitdem wurden ihm zu Ehren zahlreiche Kapellen und Kirchen geweiht, so etwa der Stephansdom in Wien.

 
         
         
  Bethlehem  
         
    Die erste Erwähnung Betlehems in der Bibel findet sich in Gen 35,19, wo es heißt, dass Jakobs geliebte Frau Rahel „an der Straße nach Efrata, das jetzt Betlehem heißt“, begraben wurde. Nach der Eroberung Kanaans durch die israelitischen Stämme fiel Betlehem dem Stamm Juda zu. Auch das Geschehen aus dem Buch Rut spielt sich zu einem großen Teil in Betlehem ab und sowohl Ruts Schwiegervater Elimelech, wie auch ihr späterer Mann Boas kamen aus diesem Ort.

Betlehem war nach 1 Sam 16,1 der Herkunftsort Davids, wo auch der erwartete Messias als Sohn Davids zur Welt kommen sollte. In diesem Vers wird es als „Betlehem-Efrata“ bezeichnet, um es von einem anderen Ort mit Namen Betlehem zu unterscheiden, der im Stammesgebiet von Sebulon, ca. 11 km westnordwestlich von Nazaret, lag.

Nach Matthäus 2,1 und Lukas 2,4 -11 ist Jesus Christus in Betlehem geboren worden. Die wahrscheinlich genaue Lage in einer Höhle, die die Christen als Geburtsstätte Jesu ansehen und über die sich seit dem Jahr 333 die Geburtskirche erhebt, wird schon ab dem 2. Jahrhundert verehrt. Durch den Besuch orientalischer Magier in Jerusalem wurde König Herodes auf das Kind aufmerksam und versuchte es umzubringen, indem er in Betlehem und Umgebung alle männlichen Kinder im Alter von bis zu zwei Jahren töten ließ.

Umstritten ist, ob Betlehem tatsächlich der Geburtsort Jesu ist. Vielfach wird argumentiert, es handele sich hierbei, ebenso wie beim Kindermord des Herodes, um Legendenbildungen, die die königliche Abstammung Jesu unterstreichen sollen. Es gibt aber ebenso namhafte Historiker, die die Schilderungen im Lukasevangelium für glaubhaft und historisch wahrscheinlich halten.

 
         
         
  Das Christkind  
         
    Christkind heißt der freundliche, kleine Gabenbringer seit dem vorigen Jahrhundert und den Jahrhundert zuvor. Wer sollte uns auch sonst beschenken?

Ah ja: der Nikolaus. Dies ist ein Heiliger, der als der Heilige Nikolaus von Myra im 3.Jahrhundert allerlei gute Taten vollbrachte und auch die Kinder in Europa am 6. Dezember beschenkte. Also ersann man das Christkind, das den braven Kindern am Heiligen Abend oder zu Weihnachten die Gaben bringen sollte.

Wie geheimnisvoll dieses liebenswerte Geschöpf war, möchte ich hier einmal schildern. Jedes Jahr zu Heilig Abend war die Wohnzimmertür mit einer schweren Decke behangen. Dahinter hörte man es ziemlich rumpeln. Irgendwann, als das Warten auf das Christkind, den Weihnachtsbaum und vor allem die Geschenke kaum noch zu ertragen war, klingelte ein Glöckchen durchs Haus. Alle Kinder stürmten ins Wohnzimmer, nur um zu erfahren, dass das Christkind gerade eben zum Fenster hinausgeflogen war. Und tatsächlich: zum Beweis verwies man auf ein offenes Fenster. Jedes Jahr ging das so und immer verpasste man das geflügelte Kindlein das in der Phantasie auf Wolken zum Himmel schwebte.

Im Laufe der Jahrhunderte passierten allerlei wundersame Dinge mit diesem Christkindlein. Früher kam das Christkind zuerst zu den Protestanten, sie haben es nähmlich erfunden und erst viel später erst zu den Katholiken. Und heute? Heute ist das Christkind für Viele nur noch eine nostalgische Erscheinung. Der Weihnachtsmann beherrscht nun den Markt. Und er sieht aus wie die amerikanische Coca Cola Werbeikone Santa Claus. Er rast mit seinem Rentierschlitten durch unseren Himmel und schreit, Ho ho ho!

Schade!

 
         
         
  Weihnacht und Weihrauch:  
         
  Weihnacht und Weihrauch:

Zwei Begriffe, die sich kaum trennen lassen. Einige Körner Weihrauch auf glühende Räucherkohle im Weihrauchfass oder in der Räucherpfanne gegeben, steigt bald duftender Rauch auf. Er bildet eine Wolke und entschwindet dann unserem Auge. „Alles, was an uns materiell, greifbar ist, wird verklärt, umwoben und erhoben. Wir spüren, dass wir mehr sind als bloß Materie. Das Seelisch-Geistige, der Odem Gottes in uns, setzt sich durch.“ So sagte der Kräuterpfarrer.

Weihrauchduft wirkt reinigend und desinfizierend: Er fördert das Denken und regt zur geistigen Arbeit an. Eine Atmosphäre des Friedens und der inneren Ruhe wird vermittelt. Sorgen werden in den Hintergrund gedrängt, das Umsetzen von Ideen in die Wirklichkeit wird erleichtert.

Weihrauch oder Olibanum: Wird aus dem eingetrockneten Milchsaft der Boswelliabäume im Somalieland und in Südarabien gewonnen. Das an der Luft erstarrte Gummiharz besteht aus gelblichen, rötlichen oder bräunlichen, außen meist weiß bestäubten Körnern, die bei normaler Temperatur fast geruchlos sind. Erst beim Erhitzen entwickeln sie einen aromatischen Duft.

Ein Alter Brauch: Ist das Ausräuchern von Haus, Hof und Stallungen in den Raunächten zwischen dem 24.Dezember und dem 6.Jänner, um Unheil von Mensch und Tier abzuwenden. Der emporsteigende Weihrauch ist Zeichen des Gebetes und der festlichen Freude. Vielfach geschieht diese Segnung im Zusammenhang mit dem Sternsingen.

   
         
         
  Der Krippenesel  
         
    Die Freundschaft mit dem Esel reicht eigentlich weit zurück. Mein Vater war Waldarbeiter, liebte Bücher und Bastelarbeiten. So hat er uns auch eine Krippe gebaut, mit Felsen und einem Stall. Bald erwachte in mir das Interesse an der Krippe und ich übernahm vom Vater die Aufgabe, die Krippe Jahr für Jahr aufzubauen. Natürlich gab es auch die Krippenfiguren, die ich mit großer Andacht aufstellte und noch heute kann ich die Freude und innere Ergriffenheit nachempfinden, wenn ich die Figuren in die Hände nahm und sie an ihren Platz stellte.
Warum es mir gerade der Esel unter den vielen anderen Tieren angetan hat weiß ich nicht recht. Jedenfalls habe ich ihn noch vor mir mit seinen großen Ohren. Woher diese Sympathie kommt? Ich weiß es nicht. Kommt sie vielleicht von den großen Ohren, die ihm das Hören erleichtern, gerade ihm, der als störrisch gilt und oft nicht hören will? Vielleicht widersteht er gerade deshalb unseren Befehlen, weil er zuviel hört und damit zu viel weiß. Jedenfalls ist mir seine gewisse Eigenwilligkeit durchaus sympathisch
Meine Sympathie könnte aber auch noch tiefere Gründe haben. Ochs und Esel gelten nicht gerade als Ausbünde der Gescheitheit und Intelligenz. Du „Ochs“ oder Du „Esel“ sind nicht unbedingt Schmeichelworte. Da mag jeder zusehen wie er mit solchen Komplimenten zu Recht kommt.

Dass nun gerade diese als dumm geltenden Tiere an der Krippe des Herrn stehen, will noch etwas anderes aussagen. Dass es nicht nur brave Hirten sind, oder eine selige Mutter, die das Kind bestaunen, sondern auch der Ochs und der Esel, das ist schon beachtlich. Diese beiden Tiere nämlich, die ihre Köpfe andächtig in die Krippe stecken, scheinen etwas erkannt zu haben. Menschen sind über das Ereignis, wie Maria und Josef hingebend dem Kind zugewandt sind glückselig. Und ausgerechnet sie, die beiden vernunftlosen Wesen sollten es nicht begriffen haben?

Daher ist für mich diese biblische Begebenheit jedenfalls verständlich genug, dass mir die Eselrolle auf der Weihnachtskrippe und „ihn“ mit den grauen, langen Ohren immer sympathischer werden ließ.

 
         
         
  Franz von Assisi  
         
  Im Jahre 1223 hielt sich Franziskus in Rom auf. Es reifte in ihm der Entschluß, in diesem Jahre Weihnachten besonders zu feiern. Er besprach sich hierüber mit dem Papste und schrieb dann seinen Plan seinem Freund Johannes Valita in Greccio. Der sollte die Feier vorbereiten. Im Wald bei Greccio wurde eine Krippe errichtet und darein das göttliche Kind auf Stroh gelegt. ein Ochs und ein Esel standen dabei; sie sollten das Kindlein mit ihrem Hauche erwärmen. Als Franziskus kam, fand er alles vorbereitet. Scharenweise strömte das Volk zusammen, auch die minderen Brüder der benachbarten Klöster kamen. Der Wald hallte wider von Lobgesängen und lodernde Fakeln erhellten die Nacht. Franziskus kniete mit tränennassen Augen und betend vor der Krippe. Um Mitternacht wurde die Hl. Messe gefeiert und Franziskus sang als Diakon das Evangelium. Hierauf bestieg er eine eigens aufgestellte Kanzel und predigte über die Geburt des Herrn mit solcher kraft, dass das gläubige Volk tief gerührt war. Später wurde zu Greccio zum Andenken an diese Krippenfeier eine Hl. Kapelle erbaut.

geschrieben Provinzial P. Franz Seraph 1918

   
         
         
  Begegnung mit einer Krippe  
         
    Als Bub wurde ich einmal zum Lehrer in seine Wohnung gerufen. Kalt war es draußen und der Schnee knirschte unter den Füßen. Es war Weihnachten. Ich fürchtete mich ein wenig zu meinem strengen Lehrer zu gehen. Er war zugleich noch mein Onkel und ich konnte mir nicht im Geringsten vorstellen, was er von mir wollte. Daher klopfte spürbar mein Herz, als ich an seiner Haustüre die Glocke läutete. Eine freundliche Stimme rief mir aus dem Inneren des Hauses zu, hereinzukommen. Es war die Stimme der Hausfrau. Zögernd machte ich die Tür auf. Eine angenehme Wärme, vermischt mit etwas Weihrauch, strömte mir entgegen. Am Ofen saß meine Tante, sie hieß Resi und lächelte mir freundlich zu.

Ja, wer kommt den heute zu uns, sagte sie mit feiner Stimme, während Fanny und Annelise, meine beiden am Boden spielenden Cousinen aufsprangen und mir entgegentraten. Onkel Hans ist leider nicht zu Hause, er hätte für dich einen alten Laubsägekasten gerichtet, der ihm beim Dachbodenräumen untergekommen ist. Mir fiel ein Stein von Herzen mit dieser Botschaft, denn ich glaubte schon weis Gott was mich da erwartet. Im Stubeneck glitzerte etwas Besonderes, so dass ich die Augen nur noch auf diesen beleuchteten Fleck richtete. Steif wie ein Stock blieb ich im Raum stehen, bis Tante Resi, die mir meine Verlegenheit anmerkte, vertraut meine Hand nahm und mich schnurstracks vor diese schimmernde Pracht führte. Gell, da schaust! Nach einer Weile sagte sie etwas leiser und eher zu sich selber - das gefällt ihm, dem Peterl.

Ja, das ist unsere Krippe, erklärte sie liebevoll. Ich stand wie verzaubert vor der - für meine Begriffe - „Schönsten Weihnachtskrippe“ und brachte vor Staunen den Mund nicht mehr zu. Wir hatten bei uns Daheim ja auch eine kleine Krippe, aber so schön und vor allem so groß habe ich noch keine Krippe gesehen.

Inzwischen ist viel Zeit vergangen, die beiden Anverwandten gibt es schon lange nicht mehr und ihre Hauskrippe von damals wohl auch nicht mehr. Doch manchmal kommt die geheimnisvolle Begeisterung von damals in mir wieder hoch, als in jener einfältigen Kinderstunde ich die für mich schönste Weihnachtskrippe sehen durfte. Dabei erinnere ich mich an meine erste Wurzelkrippe, die ich nach diesem Besuch in der Werkelkammer meines Vaters gebaut habe. Welche Riesenfreude hatte ich damals! In meiner Schlafkammer an der Wand hatte ich sie hängen. Nur eine armselige Höhle war meine Krippe. Nicht mehr als ein Stück verkrüppeltes Holz mit Moos auf ein Blumenwandbrettchen montiert. Am Krippenrand befestigte ich zwei echte, rote Wachskerzlein, die ich heimlich aus der Christbaumschachtel stibitzte. Ich erinnere mich noch genau: in weniger als fünf Minuten hatte ich sie aufgestellt und am Nagel hängen, wo sonst der „Weihbrunn“ war und ich stand jedes mal voller Freude davor und manchmal denke ich noch zurück, an diese schöne Krippenzeit.

 
         
         
  INRI  
         
  INRI sind jene lateinischen Initialen der Überschrift, die nach Aussagen der Evangelien den gekreuzigten Jesus kennzeichnete. Die auch als Kreuztitel bezeichnete Überschrift wurde nach Darstellung der Evangelien von den Römern über dem Haupt Jesu am Kreuz angebracht. Diese Abkürzung geht auf den ursprünglich griechischen Text des Johannesevangeliums zurück ( Joh. 19,19 )
Die wörtliche Übersetzung lautet :

„Jesus von Nazareth, König der Juden“

Für die Tradition des westkirchlichen Christentums ist diese lateinische Fassung des Textes im Johannesevangelium geworden.

   
         
         
  Arma - Christi - Kreuz  
         
    Ein Arma – Christi - Kreuz, auch Waffen Christi - als Kreuz oder Passionskreuz bezeichnet ist ein Kreuz, bei dem statt des Korpus oder zusätzlich zu diesem verschiedene Gegenstände abgebildet sind, die sich auf die Ereignisse der Leidensgeschichte Christi beziehen. Es wird gelegentlich als Flurdenkmal verwendet, hauptsächlich in katholischen Gebieten. Es kommt auch als Siegel oder Wappen einiger katholischer Ordensgemeinschaften vor. Arma bedeutet Waffen und steht für die Leidenswerkzeuge bei der Kreuzigung.Im „Alpenländischen Raum“, in Tirol oder Bayern gibt es noch ziemlich viele dieser Kreuze in Kapellen und an Hauswänden. Sie entstanden im 19. Jahrhundert und zeigen stets den Gekreuzigten umgeben von bis zu 40 verschiedenen Passionswerkzeugen und Symbolen.

Elemente des Arma – Christi - Kreuzes

Durchbohrte Hände und Füße, blutige Nägel, sowie ein durchbohrtes oder brennendes Herz stehen für die fünf Wunden Jesu am Kreuz.

Eine dritte Hand am oberen Längsbalken symbolisiert die bewahrende Hand von Gott dem Vater.

Der Ysopzweig mit einem Schwamm darauf spielt auf die Szene an, in der Jesus mit Essig getränkt wurde.

Die Dornenkrone steht für den Dornenkranz, der Jesus zum Spott aufgesetzt wurde.

Die Lanze erinnert daran, dass Jesu Herz mit einer Lanze durchbohrt wurde.

Ein Schädel steht als Symbol für das Begräbnis auf Golgatha.

Ein Bündel Ruten und eine dreischwänzige Peitsche werden häufig als Symbol für die Geißelung Jesu an den Querbalken gehängt.

Manchmal wird ein Kelch eingefügt als Symbol für den "Kelch des Leidens" bzw. als Symbol des Blutes des Opfertodes Jesu.

Oft werden zusätzlich drei lange Nägel dargestellt.

Eine Säule erinnert an die Geißelung, weil Jesus in der Ikonografie dabei oft an eine Säule gebunden dargestellt wird.

Das über dem Kreuz hängende Leichentuch, mit dem Schweißtuch der Veronika

Das Gewand Jesu mit den Würfeln

Die Tafel mit den Schriftzeichen INRI - Jesus von Nazareth, König der Juden

 
         
         
  Die Flucht nach Ägypten  
         
  In Bethlehem hört Josef im Traum von der Eifersucht des König Herodes und erhält durch einen Engel die Weisung zur Flucht nach Ägypten.

Die Familie flieht mit der schon genesenden Maria. Wir wissen nicht sicher ob sich dieser Abzug so zugetragen hat. Es hätte allerdings der befohlene Kindermord durch König Herodes ohne die oft bezweifelte Flucht wenig , oder gar keinen Sinn gehabt.
Über die Darstellung der fliehenden Familie wussten Krippenfreunde mindestens schon seit den frühen Mittelalter. Die Maria mit wallenden Gewändern, meist auf einen demütigen Esel im Damensitz gezeigt, die ein Knäblein im Arm trägt. Josef schreitet mit Stab über der Schulter, an dem die symbolischen Windeln, das Wäschebündel und die Wasserflasche hängen. Meist wird der Esel von ihm oder einem Engel geführt.

Bildbeschreibung : Eine ungewöhnliche Darstellung der Flucht zeigt die Hl Familie, wie sie auf einem Kahn nach Ägypten zieht.

Die Flucht als vierte Aufstellung auf der Wörgler Kirchenkrippe wird mit Stolz ab den 20. Jänner gezeigt. Die Besonderheit ist die schöne Figurengruppe die von einen Engel mit weitem, wallenden Mantel, an den mordenden Söldnern des grausamen Königs vorbei geleitet wird.

In den Hauskrippen wird „Die Flucht“ selten als Einzeldarstellung gezeigt. Vielmehr steht sie als davoneilende Gruppe im hinteren Hirtenfeld, wo meistens durch einen gemalten Weg im Hintergrund die Absicht voll zur Geltung kommt.

   
         
         
  Die Sternsinger kommen  
         
    Überall in unserem Land haben sich in den letzten Jahren am Dreikönigstag Sternsingergruppen gebildet, die ein altes Brauchtum mit neuem Gehalt weiterführen. Darin spielt das Tragen eines selbstgefertigten großen Sterns eine besonders bedeutsame Rolle.

„Überall im Land sammeln Sternsinger für Notleidende in aller Welt“

Auch die alten Dreikönigslieder leben wieder auf. Da es sich dabei ja um ein altes Heischespiel handelt, d.h. um das Sammeln freiwilliger Gaben, hat man heute Sternsinger häufig in den Dienst der sozialen Hilfe gestellt. Gesammelt wird für die Armen und Kranken, für die Weisen, und die Notleidenden in aller Welt.

 
         
         
  Anbetung der Könige  
         
  Am Vortag des Dreikönigstag werden in der Krippe die Könige aufgestellt. Im Gegensatz zur intimen Szene der Geburt Christi, die verborgen vor aller Welt erfolgte, war die Anbetung der heiligen drei Könige das eigentliche Hauptfest des Weihnachtszyklus. Die Mächtigen der Welt. Erschienen vor dem neugeborenen Christus und wurden früher Magier oder Weisen aus dem Morgenland bezeichnet.

Früher wurden sie als Magier oder die Weisen aus dem Morgenland bezeichnet

   
         
         
  Christbaum und Weihnachtskrippe  
         
    „Der Christbaum ist der schönste Baum , den wir auf Erden kennen“

Zu Beginn des 19. Jahrhundert hielt in den Alpentälern der Christbaum seinen Einzug. Wenn auch nicht rasant, nein, zuerst ging’s in den Städten los, dann langsam aber unaufhaltsam in den Seitentälern und nach dem ersten Weltkrieg hat dieser schimmernde Brauch auch das hinterste Bergdörflein erreicht. Krippe und Christbaum gehören zusammen, predigte ein Pfarrer in der Hofkirche in Innsbruck am Hl. Abend 1993. Die Aufrichtung eines Christbaumes ist zwar nicht aus der katholischen „Heimat“ gekommen, er entstammt aus der Tradition evangelischer Christen und hat einstweilen aber überall Heimat bezogen.

Wir sollen den Namen Christbaum dem Namen „Weihnachtsbaum vorziehen“

Wir sollen und dürfen nicht nur unseren Krippen unseren Glauben schenken, wir sind es auch unseren Christbäumen schuldig. Ihr Name ist nicht ohne Grund „Christbaum“ und sollten diesen schönen Namen der Bezeichnung Weihnachtsbaum vorziehen.
Im Christbaum ist uns ein leuchtendes, duftiges Symbol geschenkt, für das Geheimnis der heiligen Weihnacht : Christus, das Christkind ist uns auf Erden erschienen, mitten unter den armen Menschen, und diese Erscheinung bedeutet Leben, Erlösung, Rettung und ewiges Leben. Die Christbäume, die wir in unseren Wohnungen, an unseren Straßen und Plätzen, in unseren Kirchen und Kapellen aufrichten und in einen wahren Lichtermantel hüllen, mahnen uns mit unseren großen und kleinen Krippen, dass es unzerstörbares Leben gibt, über den Tod hinaus. Und diese grünen, duftenden Christbäume, die wir am Weihnachtsabend anzünden und bestaunen, verkünden uns, fürchtet euch nicht, heute ist euch der Heiland geboren und sie weisen verhüllt auf den Kreuzesbaum hin, auf das Holz des Heiles, des Karfreitag.

 
         
         
  Verkündigung an die Hirten  
         
  Die Verkündigung an die Hirten geschieht mit der Geburt. Während im einfachen Stall zu Bethlehem Jesus in der Krippe zur Welt kam, öffnete sich der Himmel über den bescheidensten Menschen, den Hirten auf dem Felde. Ein Engel stieg zu ihnen herab. Dieses Hirtenfeld bei Shahour liegt eine halbe Gehstunde, bergab von Bethlehem. Dort soll schon David, der Sohn Jesajas seine Schafherden gehütet haben.
In unseren Krippen bildete das Hirtenfeld einen Teil der Landschaft. Der Davidsbrunnen auf dem Hirtenfeld erinnert bis heute noch an damals und ist in mancher Krippe zu sehen.
Die Hirten eilten - wie die Bibel berichtet - vom Verkündigungsengel Gabriel zum Stall und waren mit ihren bescheidenen Geschenken die ersten bei der Krippe. Sie waren die ersten Gabenbringer.

Für mich ist diese Aufstellung die „Schönste“. Sie strahlt Ruhe und Demut aus.

   
         
         
  Christi Geburt  
         
    Die Geburt, die wichtigste Darstellung der Weihnachtskrippe - ohne die alles nichts wäre - geschah einsam, in aller Stille, allein, ohne menschlichen Beistand. Nicht einmal Josef war dabei. Er rückte aus, um Hilfe zu holen. War dies Vorsehung ? Wir wissen es nicht. Wir wissen nur, dass ab diesen Zeitpunkt der Geburt Christi auch die Krippe lebt.

Es erschien über dem Stall in lichter Höh der Gloriaengel, mit weiten farbigen Flügeln, das Spruchband in seinen Händen ausgebreitet, auf dem geschrieben steht:

Gloria in excelsis Deo - Friede den Menschen auf Erden!

Allen Krippenfreunden und Besucher unserer Webseite ein gesegnetes, friedliches Weihnachtsfest

 
         
         
  Rorate  
         
  Wenn irgend möglich, durfte man früher kein „Goldenes Amt“ oder Rorate versäumen. Das letzte Rorate, wird allgemein als das wirksamste betrachtet, daher besonders geschätzt, und fällt auf den Heiligen Abend.

„Das Letzte Rorate gilt allgemein als das Wirksamste“ Der Name kommt daher, dass diese feierlichen Adventämter mit „Rorate coeli“ beginnen.

Romantisch war früher der Gang zu den Rorate und zur Mette. Da ging man mit „Kentln“ zur Kirche und steckten sie im Friedhof, der meist im Kirchhof war, in den Schnee. Kentln sind harzreiche Föhrenstäbe, die jahrelang zum Trocknen aufbewahrt werden und zum gegebenen Anlass als Weglichter dienen.

Bildbeschreibung : Der Kirchgang

   
         
         
  Die Kerze – das Friedenslicht  
         
    Am 24. Dezember, dem Heiligen Abend, wurde zum Geburtsfest Jesus, das „Licht“ vom Papst Liberius als das Licht Christi bezeichnet. Im Jahre 354 hat er ganz bewusst den 25. Dezember als das Fest der Geburt Christi festgesetzt.
Seit dieser langen Zeit entwickelten sich immer mehr neue Symbole der Weihnacht, wie Barbarazweige, Weihnachtssterne, Mistelzweige, „Waxlab“, Adventkranz oder Christbaum, und so lange unser Weihnachtsbrauchtum ein lebendiger Bestandteil unserer Volkskultur ist, werden sich diese schönen Bräuche, die wie Balsam für unsere Seele sind, weiter erhalten. In manchen Gegenden bildeten sich im Laufe der Jahrhunderte verschiedene religiöse, volkstümliche Bräuche, die wohl aus inniger Gläubigkeit des Volkes entstanden sind.
In manchen Krippen brennt während dieser ganzen Weihnachtszeit eine Öllampe mit dem geweihten Licht, das man aus der Ortskirche holt. Neuerdings brennt dieses Licht aus Bethlehem überall im Land als sogenannte Friedenslicht, deren Idee von Linz ausging und von vielen Ländern bereits übernommen wurde. So kann man am Hl. Abend für seine Krippe dieses Friedenslicht nach Hause holen.
Ich traf auf eine Krippe, in der Tag und Nacht eine Kerze brennt. Jede Kerze ist ein Sinnbild von Andacht, Licht und Heil, und erscheint uns gerade in der Krippe wie ein Zeichen der Wärme und Erleuchtung.
Am Heiligen Abend stellt man eine Kerze ins Freie oder ans Fenster. Mit diesen Licht der Armen Seelen gedenken wir an diesem Tag unserer lieben Toten.

„Früher wurde täglich am Abend vor der Krippe gebetet“

Früher wurde in vielen Familien täglich am Abend vor der Krippe gebetet, meistens ein ganzer Rosenkranz. Das ewige Licht ist heute noch in den Krippen zu sehen, das Gebet findet nur mehr vereinzelt statt. Ein Brauch der in einigen Krippendörfern Aufsehen erregte, stellt die Verehrung der Hl. Familie in den Mittelpunkt. Vor dem Christkind stellt die Bäuerin ein Schüsselchen mit kleinen in Schmalz herausgebackenen Krapfen als Geschenk in die Krippe. Man sagt außerdem, dass um diese kleinen Schmalznudeln ein Geheimnis rankt. Sollte nämlich im vergangenen Jahr ein Streit oder eine Unstimmigkeit im Haus oder mit den Nachbarn dazu geführt haben, dass man keine gemeinsamen Worte für einander mehr finden konnte, hat man durch den Verzehr eines solchen Krippenkrapfen bekundet, dass man wieder „gut“ sei, und den Hader vergessen habe. Der Streit war somit beendet, der Weihnachtsfriede wieder eingekehrt.

 
         
         
  Herbergsuche  
         
  Die Herbergsuche ist nach Überlieferung und aus „Mysterienspielen“ des Mittelalters entstanden, und so wurde beim „einfachen Volk“ die Darstellung der Herbergsuche immer beliebter. Damals kam bei Adeligen, Reichen und Wohlhabenden diese Aufstellung in ihren Weihnachtskrippen nicht vor, da für sie ein entwürdigendes „Buhlen“ nach Aufnahme unter Ihrer Würde stand. Nur Prunk und Pomp waren für sie früher standesgemäß.

Man spricht wieder von einem Freitag an dem die Herbergsuchenden in die Stadt David kamen. Jesus wurde zwei Tage später an einem Sonntag im Zeichen des Steinbockes geboren.

Heute erinnert man sich wieder verstärkt an die Darstellung der Herbergsuche.Die schöne Aufstellung der Herbergsuche, die nun seit langer Zeit in unseren Krippen in Form einer bettelnden Familie vor einem abweisenden Wirt zu sehen ist, wird meistens neun Tage vor Weihnachten aufgestellt. Interessant ist, dass einige Krippeler von alten Wirtshausnamen wie Stern, Traube oder sogar von „Davidstern“ wissen, und davon gerne erzählen! In der heutigen Zeit jedoch spiegelt sich unser Flüchtlings und Wohnungsproblem in dieser alten Weihnachtsdarstellung und zeigt die Parallelen zur heutigen Zeit nur allzu deutlich.

Bildbeschreibung : Herbergsuche Lieblosigkeit und Wohnungsnot sind Geschwister von August Schreilechner.

Aus dem Buch : Krippensymbolik
von Peter Schrettl

   
         
         
  Die Anklöpfler kommen  
         
    Im Advent sind es die drei letzten Donnerstage, die die Stille der Vorweihnacht durchbrechen. Im Unterinntal sind die Klöpfler als Hirten verkleidet. Sie ziehen von Haus zu Haus und singen Hirten und vorweihnachtliche Lieder. Es ist ein Brauch der auf die christliche Herbergsuche mit dem Lied „Wer klopfet an...“ hinweist. Früher gingen arme Kinder von Bauer zu Bauer, von Haus zu Haus, um für die hungernde Familie daheim, milde Gaben zu betteln.

Bildbeschreibung : Anklöpfler singen vor der Hauskrippe

Wenn Klöpfler ziehen ist meist die Stille der Nacht durchbrochen. Zuerst leise, dann lauter näherkommend, mit Stecken und Laternen treten sie lautstark auf, sodass der Ausdruck „Heidenlärm“ mit einem Male klar wird. Vom Hausherrn werden sie zum Eintreten ins Haus aufgefordert wo sie Ihre Lieder und Darbietungen der weihnachtlichen Quartiersuche, oft vor der Hauskrippe zur allgemeinen Freude aufführen.

 
         
         
  Bildertragen  
         
    Das Frauen- Josefs- oder Bildertragen zählt in unserem Land, vor allem in der Tiroler und Salzburger Gegend zu einem alten vorweihnachtlichen Brauch. Er dürfte schon im Zuge der Gegenreformation entstanden sein und erinnert an die Herbergsuche der Hl. Familie. Über diesen Brauch sollte ursprünglich in entlegenen Gebieten das kirchlich, religiöse Gemeinschaftsleben gefördert werden. Und so wurde das Fraubildnis unter Nachbarn weitergereicht und die Familien verbrachten gemeinsam einen Abend im Gebet. Man versuchte außerdem bei dieser Gelegenheit eventuelle nachbarliche Zwistigkeiten auszuräumen, um bei adventlichen Zusammenkünften einander friedlich begegnen zu können.

Früher wurde die Tafel mit der Herbergsuche von ärmeren Leuten von Haus zu Haus getragen und dafür mit kleinen Gaben, meist mit hausgemachten Lebensmitteln beschenkt. Zu unserer Kindheit war es noch ein besonderes Ereignis, wenn „Frauträger“ ins Haus kamen und für die Heilige Familie um eine „Herberg“ baten. Die Familie und alle Hausbewohner versammelten sich dann zum gemeinsamen Gebet. Gebete wie „Der Engel des Herrn“, der Rosenkranz oder einige „Vater unser“ wurden zur Ankunft und am nächsten Abend zur Verabschiedung der Hl. Familie gebetet.

Heute noch wird in manchen Gegenden in der Adventzeit das Bildnis mit der Herbergsuche im Bekannten und Verwandtenkreis weitergereicht und damit der uralte Brauch des „Frauentragens“ hochgehalten.

Bild : Fraubild aus Kuchl, bemalte Holztafel mit Trockenblumen in verglastem Rahmen ca. Mitte 18.Jh.

 
         
         
  Die Mistel  
         
  Wer würde sie schon suchen, beachten, schätzen oder heimtragen, die Mistel ? Wenn sie zur hohen Zeit der Baumblüte sich anböte, dem Menschen zu dienen, heimgetragen zu werden um den Kreislauf zu fördern oder den Blutdruck zu regeln. Aber in der Zeit des Friedens der heiligen Nacht, wo das Neujahr vor der Tür steht, da wird sie
gesammelt, da wird sie heimgetragen. Im Streit des Tages mit der Nacht, im Ringkampf des Lichtes mit dem Dunkel in der die Sybillen die Tür zur Unterwelt öffnen und die „Druiden“ ihre magischen Kräfte verdoppeln, da hilft uns die ungeliebte Mistel.

Bild: Der Mistel spricht man magische Eigenschaften zu

Wie auch andere Pflanzen mit magischen Eigenschaften, zeigt sich auch die Mistel in eigenartiger Erscheinung: wie der Efeu immergrün, wächst die Mistel nicht im Boden, sondern sitzt auf anderen Pflanzen, bevorzugt auf Eichen und Apfelbäumen. Sie schmarotzt an ihrem Wirtsbaum, indem sie mit Wurzeln in dessen junges, noch nicht von dicker Rinde geschütztes Holz einwächst und sich von seinem Wasser und gelösten Mineralstoffen nährt. Wenn der Mistelzweig austrocknet, färbt sich das Laub goldgelb. Ein solcher Goldener Zweig eröffnete nach altem Glauben den Zutritt zur Unterwelt.

   
         
         
  8. Dezember, Maria Geburt  
         
    Das Fest Maria Geburt wird in unserem Kirchenjahr alljährlich am 8. September gefeiert.
Es entwickelte sich Ende des 5. Jahrhunderts aus dem Weihefest der Kirche der Gottesmutter. Im 7. Jahrhundert wurde dieses Fest, der so genannte „Kleine Frauentag“, in der Ost- und Westkirche gefeiert. Dieses Fest bestimmte später den Termin des Festes Maria Empfängnis neun Monate zuvor, am 8. Dezember.

Im Volksmund wird Maria Geburt mit dem Beginn des Herbstes in Verbindung gebracht: „Maria Geburt fliegen die Schwalben furt.“

Am 8. Dezember wird von den Tiroler Krippenfreuden der Landeskrippentag gefeiert!

 
         
         
  Das Nikolausgartl  
         
  Bis zur 2. Hälfte des 19 Jahrhunderts war das „Nikolausgartl“ speziell im Tiroler und Salzburger Raum ein fixer Bestandteil des vorweihnachtlichen Reigens. Bescheidene Geschenke wie rote Äpfel, Nüsse, gedörrte Zwetschken, Feigen und Boxhörndl wurden am Nikolaustag ins moosbedeckte Gartl gelegt und ersetzten in früheren Zeiten die Weihnachtsbescherung. Aus diesem Grund war das Nikolausgartl sehr beliebt.

Bild : Aufgesteckte Nüsse an den Ecken des Nikolausgartl symbolisieren die vier Adventwochen

Die vier am vorderen Zaun befestigten Kerzen brachten Licht in die Darstellung. Vier aufgesteckte Nüsse an den Ecken des Gartens symbolisieren die Adventwochen. Mit den Einzug der Krippen in den Privathäusern, dem Aufkommen des Christbaumes und des Adventkranzes kam dieser liebenswerte Brauch in Vergessenheit.

Aus dem Buch Krippensymbolik
von Peter Schrettl

   
         
         
  Der Nikolaus  
         
    Der 6. Dezember ist der Nikolaustag. Schon in frühen Zeiten freuten sich die Kinder auf den heiligen Nikolaus, der ihnen bereits Gaben brachte als man noch lange keinen Christbaum und keine Weihnachtsgeschenke kannte. Dieser Hl. Nikolaus war der Legende nach, ein mildtätiger Bischof aus „Myra“ in Kleinasien aus dem 4. Jahrhundert und wurde nach seinem Tode bald als Wundertäter bekannt. Er ist der Schutzpatron der Kinder und Schüler, der allen die unter seinen Mantel Schutz und Zuflucht suchten, geholfen hat.

Bild : Nikolauseinzug am 6. Dezember

Man spricht bei uns auch vom Heiligen, oder Sankt Nikolaus, den wir mit Bischofmütze und Stab kennen und der seit gut 7oo Jahren bei uns auftritt. Er ist begleitet von Engel und vom Krampus. An diesem Tag beten die Kinder extra gern und sind besonders brav. Denn in dieser Zeit legt der Nikolo, wie er auch liebevoll genannt wird, in die vor dem Fenster stehenden Schüsseln oder Schuhen, Nüsse, Äpfel und neuerdings auch andere Gaben.

„Manch heidnische Gestalt gesellte sich zum Nikolaus“

Die nächtlichen Umzüge des Nikolo, ließ ihn immer mehr in schlechte Gesellschaft geraten. Manch heidnische Gestalt gesellte sich zu ihm. Nicht nur der Teufel, sondern lichtscheues Gesindel heidnischen Ursprungs, wie die Habergeiß oder die „Perchten“ trifft man in der Nähe des Nikolaus. Die mit ihm wandernden „Gangkerl oder Klaubau“ wie die Teufel auch noch genannt werden, soll als Furcht oder Erziehungsmittel angesehen werden, und ist eher nicht lobenswert. Viel schlechter ist jedoch der Krampus in Auslagen und zu Reklamezwecken vergatterte Teufel, die obendrein noch Gaben austeilen oder von denen man noch beschenkt wird. Diese Verniedlichung des Teufels birgt den Kern des Bösen, des Schwarzen, und auch den Feind der Krippe in sich.

 
         
         
  4. Dezember: Hl. Barbara  
         
    Die Heilige Barbara ist eine der populärsten Heiligen. Nicht nur viele Mädchen erhalten ihren Namen, auch der Brauch der Barbarazweigeist bei uns sehr beliebt. Dargestellt wird die Heilige meistens mit einem Turm. Und der erinnert an ihr Leben: Zwar kann man wenig historisch Verlässliches über sie sagen, aber dafür ist die Legendenbildung umso reicher.

Legende

Die Legende erzählt, dass Barbara – selbst bildhübsch – ihre zahlreichen Freier zurückwies. Ihr Vater, ein gewisser Dioscuros, sah das nicht gerade gerne. Er war ein roher Kerl – so will es die Legende – und zudem ein fanatischer Christenhasser. Als er erfuhr, dass sich Barbara regelmäßig heimlich mit einer Gruppe von Christen traf, ließ er einen Turm bauen, um seine Tochter darin einzusperren. Da bekannte Barbara ihrem Vater, sie habe sich taufen lassen. Das war für Dioscuros eindeutig zuviel: Er ließ Barbara brutal martern und schlug ihr schließlich eigenhändig den Kopf ab. Doch die Strafe folgte auf den Fuß: Kaum hatte Dioscuros das Schwert beiseite gelegt, wurde er von einem Blitz erschlagen, heißt es in der Barbara-Legende.

Barbara-Zweige

Am Barbara-Tag ist es vielerorts Brauch, Kirschzweige (vereinzelt auch Zweige von Apfel- Birnbäumen oder Forsythiensträucher) zu schneiden und in der Stube ins Wasser zu stellen, damit sie zu Weihnachten blühen. In dieser Form besteht der Brauch seit dem 15. Jahrhundert. Mancherorts – so zum Beispiel in Niederösterreich – werden Zettel mit Namen an die Zweige gehängt. Wessen Zweig zuerst blüht, darf auf besonderes Glück im kommenden Jahr hoffen.

 
         
         
  Adventzeit  
         
  „Das Wesentliche ist mit den Augen nicht sichtbar, das Wesentliche ist nur mit dem Herzen spürbar“

Mit dem ersten Adventsonntag beginnt für den Krippenfreund die schönste Zeit, die Weihnachtszeit. Advent heißt „Vor der Ankunft“. Der Adventkranz, aus Tannenzweigen meist selbst gebunden, mit den vier Kerzen, die gleichsam die bevorstehenden vier Sonntage bis zum Hl. Abend ausdrücken, ist meist mit roten Äpfelchen und Tannen oder Zirbenzäpfen geschmückt, und hängt an roten Bändern in der Stube.

Vier Kerzen symbolisieren am Adventkranz die bevorstehenden vier Sonntage bis zum Hl. Abend.

Mit jedem Sonntag zündet man eine Kerze mehr an, bis zu jenem Tag, der alle Jahre von uns so sehnsüchtig erwartet wird.

„Advent bedeutet, vor der Ankunft“

Die Besinnlichkeit dieser Zeit wird durch das Singen unter dem brennenden Adventkranz oder durch die vielen vorweihnachtlichen Adventsingen hervorgehoben.

   
         
         
  Der Weihrauch  
         
    Weihrauch ist das Harz von Bäumen. Es sind Bäume des südlichen Arabien, des östlichen Afrikas und des Jemen. Weihrauch ist das Harz aus verschiedenen Boswellia - Baumarten. Einige Regionen leben regelrecht vom Weihrauchsammeln. Er wurde in der antiken und mittelalterlichen Heilkunde gegen vielerlei Leiden, zum Beispiel
Behandlung von Wunden, Blutstillung und sogar gegen Rheumatismus angewandt. Chinesen versuchten mit Weihrauch die Leiden der Leprakranken zu lindern.

„Nach altem Glauben soll der Duft von Weihrauch die bösen Geister vertreiben“

Beim erhitzen verbreitet der Weihrauch einen stark aromatischen Geruch, und für uns Krippeler nicht mehr wegzudenken. Wenn unser Weihrauch besonders gut riecht, ist meist ein wenig Myrrhe mitgemischt. Was wäre Weihnachten ohne den wunderbaren Duft dieser Bäume.

Abbildung: Rauchkessel und Weihrauch, der aus dem Harz der Boswellia - Bäume gewonnen wird

Nach altem Glauben soll das duftende Harz auch die bösen Geister vertreiben, und dieser Brauch hält sich heute noch. In den meisten Gegenden Österreichs ist es üblich, in den sogenannten Rauhnächten mit der Räucherpfanne durchs Haus zu gehen, um alle Räume auszuräuchern, damit alles gut geht, im neuen Jahr.
Weihrauchbäume und Myrrhesträucher sind eng miteinander verwandt, deren Harze vielseitig einsetzbar und nicht nur als Weihnachtsrauch. Als Krippenbäume durch Form oder Schönheit haben sie wenig Bedeutung,. Das die Drei Weisen aus dem Morgenland dem neugeborenen Kinde damit aber etwas ganz Besonderes dargebracht haben, ist so auf jeden Fall bewiesen.

 
         
         
  Martin teilt seinen Mantel  
         
    Martini am 11. November

Zur Zeit des heiligen Martin galt ein kaiserliches Edikt, wonach die Söhne von Berufssoldaten zum Kriegsdienst gezogen wurden. Dadurch wurde auch Martin, gegen seinen Willen, mit 15 Jahren zum Militärdienst eingezogen. Noch war Martin nicht getauft; aber in allem verhielt er sich nicht, wie sich sonst Soldaten verhielten: Er war gütig zu seinen Kameraden, wunderbar war seine Nächstenliebe. Seine Geduld und Bescheidenheit überstiegen die der anderen bei weitem. Seine Kameraden verehrten ihn und hielten ihn schon damals mehr für einen Mönch als einen Soldaten. Denn, obwohl noch nicht getauft, zeigte er ein Verhalten wie ein Christ: Er stand den Kranken bei, unterstützte die Armen, nährte Hungernde, kleidete Nackte. Von seinem Sold behielt er nur das für sich, was er für das tägliche Leben benötigte.
Eines Tages, als Martin nichts außer Waffen und dem einfachen Soldatenmantel bei sich trug, begegnete er mitten im Winter, der von so außergewöhnlicher Härte war, dass viele erfroren, am Stadttor von Amiens einem nackten Armen. Dieser flehte die Vorbeigehenden um Erbarmen an. Doch alle liefen an dem Elenden vorüber. Da erkannte Martin, von Gott erfüllt, dass der Arme, dem die anderen keine Barmherzigkeit schenkten, für ihn da sei.
Aber was sollte er tun? Außer seinem Soldatenmantel hatte er ja nichts. Also nahm er sein Schwert und teilte den Mantel mitten entzwei. Den einen Teil gab er dem Armen, in den anderen Teil hüllte er sich wieder selbst. Etliche der Umstehenden begannen zu lachen, denn Martin sah mit dem halben Mantel kümmerlich aus. Viele jedoch, die mehr Einsicht hatten, bedauerten sehr, dass sie nicht selbst geholfen hatten, zumal sie viel wohlhabender als Martin waren und den Armen hätten bekleiden können, ohne sich selbst eine Blöße zu geben.

 
         
         
  Vorboten der Krippenzeit  
         
  Am Beginn der Adventzeit wird nicht nur die erste Adventkerze angezündet, sondern mit verschiedensten Figuren die Krippenzeit angekündigt. Man sieht in ihnen Propheten des alten Testamentes mit Weissagungen über den Messias und das Kommen Christi. Da gibt es den weißen Reiter. Er ist Symbol für prophetisches Wissen. Pferde und Reiter überbringen Gaben aus einer anderen Welt. Diese Vorboten, auch Vorreiter genannt, sind die ersten Figuren in der Krippe. Oft stehen sie in der Stube, lange bevor die Krippe aufgestellt wird, als Zeichen der kommenden Weihnacht.

Bildbeschreibung : Der weise, alte Mann, versinnbildlicht den Propheten des Weihnachtswunders

Ähnliche Vorboten, wie der Adventeintrommler, das Schaf mit der Schelle, oder die vielen Engel die man zu sehen glaubt lassen die Vielfalt des Kommenden ahnen.
Der Weise, alte Mann, der sitzend am Rande der Krippe manchmal gezeigt wird, symbolisiert den Propheten des Weihnachtswunders.

   
         
         
  Die Weihnachtsgurke  
         
    Weihnachtsgurke

Eine Weihnachtsgurke ist ein aus Glas hergestellter Weihnachtsbaumschmuck in Form einer Gewürzgurke. In den Vereinigten Staaten ist es ein Weihnachtsbrauch, den Weihnachtsbaum mit einer solchen „Christmas Pickle“ etwas versteckt zwischen den Zweigen zu behängen. Durch ihre grüne Farbe ist die Gurke relativ schwer zu entdecken. Derjenige, der als Erster die Weihnachtsgurke entdeckt, erhält ein zusätzliches Geschenk. Die Glasbläsereien bieten drei unterschiedliche Größen an, um den Schwierigkeitsgrad an das Alter der Kinder anzupassen.
Die Wurzeln des Brauches sind unklar. In den Vereinigten Staaten wird dieser Brauch als alte deutsche Tradition beschrieben. In den meisten deutschsprachigen Regionen ist die Weihnachtsgurke jedoch unbekannt. Ob die vereinzelt im deutschsprachigen Raum auftretenden Weihnachtsgurken auf eine lokale Tradition oder eine Übernahme aus den Vereinigten Staaten zurückgehen, ist unklar

Weihnachtsgurkengeschichte

Damit Ihr auch wisst, wie ich, die Weihnachtsgurke zu bedienen bin, hier eine kleine Anleitung.

Für Erwachsene:
Ich muss vor der Bescherung im Christbaum versteckt werden und wer mich als erstes findet, der hat dann im neuen Jahr ganz viel Glück.

Für Kinder:
Auch hier muss ich natürlich vor der Bescherung im Christbaum versteckt werden. Aus einiger Entfernung dürfen die Kinder dann gucken, wo ich mich versteckt habe und wer mich als erstes findet, bekommt ein kleines Extra-Geschenk oder darf seine Geschenke zuerst auspacken.

Brauchtum:
Während des Amerikanischen Bürgerkrieges gab es viele Verletzte, Gefangene und Hungernde, so auch einen jungen deutschen Soldaten. Dieser war dem Tode nahe und hatte nur noch einen Wunsch, eine saure Gurke.
Er bekam sie und überlebte!
Daraufhin führte er diesen Weihnachtsbrauch ein und hängte jedes Weihnachten eine Gurke in den Baum.

Macht es ihm nach und erzählt die Geschichte weiter !

 
         
         
  Krippenbotanik  
         
  Mit verschiedensten Sträuchern, Blumen, Moosen, Gräsern und Baumteilen versuchen Krippeler ihre Krippen naturgetreu, wie nur irgend möglich zu schmücken und aufzustellen. Die sogenannte „Krippenbotanik“, wie man diesen Krippenschmuck nennt, wird durch ständig neu entdeckte Pflanzenteile und ausgefeilte Techniken immer perfekter, so dass nicht selten eine verblüffende Ähnlichkeit mit den Originalen der Natur erreicht wird.

Bild: Verdorrte Gräser im Spätherbst.

Nach dem ersten Raureif sind viele Pflanzen eingedorrt. Wundersame anmutige Stängelgebilde strecken sich uns oft entgegen und stehen einladend zum Mitnehmen für unsere Krippe am Wegrand. Das gerade Bäume und Pflanzen aus dem heiligen Land, wie Palmzweige vom Ölbaum, die Rose von Jericho oder der Granatapfel für uns auch eine symbolische Bedeutung haben lehrt uns die Geschichte. Die Pflanzen der Weihnacht, der Christbaum, Tannen oder Taxzweig, der Weihnachtsstern, die Barbarazweige, das „Waxlab“, wie es im Volksmund genannt wird, oder die Mistel und noch viele andere, gehören zur Weihnacht wie unsere Weihnachtskrippen. Die besonders schöne Tradition, unsere Stuben damit zu schmücken reicht bis ins späte Mittelalter zurück und ist bis heute lebendig geblieben.

   
         
         
  Die Nassereither - „Loammandl - Krippe“  
         
    Die Geschichte der Nassereither „Luem-Manndle“ ( Lehm- Männchen) ist ziemlich alt, zumindest nicht jünger als der einzigartige Nassereither Krippenberg. Wer die Loammandl erfand ist ebenso ungekannt, wie auch der Schöpfer des „Nassereither Steilkrippenberg“. Jedenfalls sind beide, wie ein aus dem Jahre 1627 datiertes, altes Mödl beweist, schon sehr in die Jahre gekommen.
Auch Ihre Herstellung scheint - zumindest zu dieser Zeit – auf Nassereith beschränkt geblieben zu sein, von wo aus diese alte Technik aber doch Ihren Weg in die Welt machte.

Bild: Nassereither Loammandl von Martin Falbesoner 1728 -1815

Die Terrakottakunst ist steinalt. Man findet sie im alten Griechenland ebenso wie im antiken Ägypten. Sie ist eine alte Volkskunst und wer weiß schon welche Menschen der Urzeit bereits ihre ersten Töpfe, religiöse Symbole und Figuren sich auf primitive weise aus Lehm formten und im Feuer brannten. Diese uralte Volkskunst findet sich heute noch in primitiven Völkern und so würde man wohl vergeblich nach ersten Anfängen der Nassereither Lehmfiguren suchen.

 
         
         
  Verkündigung an die Maria  
         
  „Der Erzengel Gabriel wurde von Gott in eine Stadt Galiläas namens Nazareth zu einer Jungfrau gesandt, die verlobt war mit einem Mann namens Joseph aus dem Hause Davids. Ihr Name war Maria. Er kam zu ihr herein und sprach: Sei gegrüßt du begnadete! Der Herr ist mit dir. Sie erschrak über diese Worte. Fürchte dich nicht Maria! Denn du hast Gnade bei Gott gefunden. Und siehe du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, den du den Namen Jesu geben wirst.“

Bildunterschrift : Die Verkündigung an die Maria - Lukas 1,28

Mit der Verkündigung an die Maria durch den Erzengel Gabriel beginnt das Weihnachtsmysterium. Hier tritt der erste Engel in der Weihnachtsgeschichte auf, der eine Nachricht Gottes an den Menschen überbringt. In unseren Krippen wird diese Darstellung mit dem ersten Adventsonntag aufgestellt. Interessant ist dabei die Gewissheit von einigen, zu wissen, dass der 25. März der Tag der Verkündigung an die Maria ein Freitag gewesen sei. Ebenso der Tag der Ankunft der heiligen Familie in Bethlehem und der Todestag Christi.

Aus dem Buch Krippensymbolik
von Peter Schrettl

   
         
         
  Die Krippenstationen  
         
  Die Weihnachtskrippe wird auch die „Freudenreiche Krippe“ genannt. Wenn man von den Stationen der Krippe spricht, versteht man, ähnlich den 14 Kreuzwegstationen in der Karwoche, den Ablauf des Weihnachtsfestkreises auf unseren Krippen. Mit der Herbergsuche beginnend, über der Geburt Christi, der Verkündigung an die Hirten, die Anbetung der Könige bis hin zur Flucht der Hl. Familie nach Ägypten, mit der das Ende der Krippenzeit wieder eingeläutet wird. Die meisten unserer neueren Krippen haben nur mehr drei Darstellungen: „Die Hirten vor der Krippe“ mit dem Hirtenfeld, die „Könige auf der Reise“, in Tirol kurz die Reiterei genannt, und die „Anbetung der Weisen“. Nicht wenig alte Krippen aber gibt es noch in unseren Land - und wir können stolz darauf sein - wo man noch Darstellungen findet, die diesen Festkreis noch viel deutlicher zum Ausdruck bringen.    
         
         
  Der Platz der Weihnachtskrippe  
         
    „Die Krippe soll wenigstens so groß sein, mahnte bei einer Krippenversammlung im Jahre 1911 ein „uriger“ Krippeler, dass man den Platzmangel in der Stube spürt. Man habe, meinte er weiters, auch noch nie gehört, dass einem Vogelliebhaber der Platz für die Vogelsteigen gereut habe. Um so weniger soll uns der Platz gereuen für die Weihnachtskrippe

Wenn man eine der vielen Krippenausstellungen besucht, die jährlich von Krippenvereinen in unserem Land zur Weihnachtseinstimmung aufgestellt werden, freut man sich am regen Interesse der Besucher und ihrer Liebe zur Weihnachtskrippe. Leider hört man aber manchmal die Worte: „Ja, so eine Krippe wäre schon schön, wenn wir eine hätten, aber wohin damit...?!“ Also kein Platz! Wohl sind heute bei diesen beschränkten Wohnverhältnissen wenig Krippenfreunde in der Lage sich eine Großkrippe anzuschaffen. Aber trotzdem möchte ich gerade diesen Krippenfreunden ans Herz legen, nicht auf die Größe kommt es an, denn „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“!

Die Weihnachtskrippe wird in der Adventzeit aufgestellt. Der schönste Platz ist für eine kleinere Krippe zweifellos unter dem Christbaum oder dem Herrgottswinkel. Sie wird meist erst am heiligen Abend mit dem Weihnachtsbaum aufgestellt, und bleibt bis nach dem Dreikönigstag, solange der Christbaum in der Stube aufgerichtet ist. Meist wurden diese kleineren Krippen in der Schule oder in einem Baukurs nach dem Leitspruch „In jede Familie eine Krippe“ gebaut. Sie sind häufig nur mit einfachen Figuren, der Geburtsgruppe und den Drei Königen für den 6.Jänner bestückt. Selten sieht man auf diesen Krippen geschnitzte Figuren von Künstlerhand. Vielfach sind sie aus Papiermaschee oder Plastik angefertigt. In der neueren Zeit allerdings, wurden maschinengefräste Holzfiguren der billigeren Plastikfigur - zur allgemeinen Freude - immer mehr bevorzugt.

 
         
         
  Woher kommt der Name Krippe?  
         
  Das Wort Krippe oder Futterkrippe, ursprünglich auch Flechtwerk oder Geflochtenes genannt, rührt vom mittelhochdeutschen „Krips“ oder vom althochdeutschen „Krippa“ her und bedeutet eigentlich nur Vorrichtung, trogartiger Behälter, Futtertrog oder „Futterraufe“, in dem Jesus von Nazareth nach der wunderbaren Geburt im Stall zu Bethlehem gelegt wurde. Das Wort Krippe wird allerdings nicht nur für die Weihnachtskrippe, sondern längst schon für die Oster- und Jahreskrippe gebraucht. Eine Krippe ist also in unserem Sinne eine bildliche, vielfigurige Darstellung der Geburt, wie des Lebens und Leidens Jesu Christi, und gleichsam ein Ausschnitt aus der Bibel und unser Heilsgeschichte. Man findet erste Krippendarstellungen in Fresken der römischen Katakomben ebenso, wie auf antiken Sarkophagen, romanischen Türflügeln oder Buchdeckeln, aber auch in italienischen, spanischen und süddeutschen Fürstenhöfen, Kirchen bzw. Klöstern, bis schließlich um die Wende des 16. zum 17. Jahrhundert die „eigentliche Krippe“ definiert wurde.

Die Weihnachtskrippe ist heute beinahe 800 Jahre alt

Also, die vielfigurige und szenarisch auswechselbare Darstellung der Geburt Christi auf einem Krippenberg. Dies alles entstand getreu den Berichten der Evangelien, besonders nach Aufzeichnungen des Evangelisten Lukas. Die „eigentliche Krippe“ hatte jedoch nur das viel ältere, liturgische Krippenspiel, das „Kindlwiegen“ in der Kirche abgelöst, von dessen Höhepunkt wir in der lebendigen Krippenfeier im Walde von Greccio im Jahre 1223 durch Franz von Assisi wissen und noch berichten werden.

   
         
         
  Was bedeuten Ochs und Esel in der Krippe?  
         
    In den meisten Weihnachtskrippen finden sich Ochs und Esel. Sie sind keinesfalls nur Zeichen des Stalles oder Ausdruck weihnachtlicher Idylle, sondern die ältesten Anwesenden beim Kind in der Krippe. Über ihre große Krippenbedeutung soll hier berichtet werden. Lange zuvor, bevor Maria und Josef den Platz neben dem Kind einnahmen, waren Ochs und Esel schon stumme Zeugen der Weihnacht. Obwohl man sie im Neuen Testament nicht angibt, gehören sie in den Stall zu Bethlehem. Wo kommen die beiden aber her, von denen die Evangelisten Lukas und Matthäus in ihrer Weihnachtsgeschichte weder berichten noch etwas erwähnen? Es wird angenommen, dass man circa 700 Jahren vor dem freudigen Ereignis zu Bethlehem durch die Worte des Propheten Jesaja „Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn“ Bezug darauf nahm und sie in die Geburtsgrotte eingegliederte.

Im Laufe der kommenden Jahrhunderte wird das Bild der Weihnachtskrippe immer deutlicher. Die Hl. Familie an der rechten Seite Maria mit dem Kind und zur linken Josef der Nähr- und Ziehvater. Der Ochse auch Patron des Stalles genannt, - das reine Tier - steht hinterm Josef und symbolisiert das Judentum. Der Esel, - das Unreine Tier - steht für das Heidentum. Zwischen ihnen liegt das Jesuskind in der Krippe das uns die neue Religion verkündet. Die Krippe ändert sich grundlegend im Laufe des 4. und 5. Jahrhundert. Was auf den ersten Blick wie eine naive, einfache Familienszene ausschaut, steckt voller Geheimnisse. Waren es am Beginn nur Ochs und Esel, die dem Kind an der Seite stehen, hat uns die Krippe der heutigen Zeit den Begriff Familie, mit Maria + Josef bedeutend näher gebracht. Der Ochs - Sinnbild fürs Judentum, Symbol für Kraft und Macht, man nennt ihn auch den Patron des Stalles. Der Esel - Sinnbild fürs Heidentum, Symbol für Arbeit und Kult.

Aus dem Buch Krippensymbolik
von
Peter Schrettl

 
         
         
  Die Kastenkrippe  
         
    Eine besondere Art von Weihnachtskrippen, wo sich Heimatverbundenheit und Orient harmonisch vereinen sind die sogenannten Kastenkrippen. Ennstaler Sensen und Nagelschmiedkastenkrippe, wie schon der Name sagt findet man in diesen selbstgezimmerten Holzkästchen, die Darstellung „das Weihnachtswunder des kleinen Mannes“. Selbst als Kaiser Josef der II ein Krippenverbot einführte, war aus den Herzen dieser Krippeler die Liebe zu ihren Krippen weder zu verdrängen und schon gar nicht zu verbieten. So entstanden im frühen 17. Jahrhundert, besonders in Oberösterreich, in der Gegend um Garsten bis hinein ins Enns und Steyrertal, entlang der Eisenhütten und Schmiedewerkstätten diese reizende Art von Kripplein.

Die Kastenkrippe wird gern als „Das Weihnachtswunder des kleinen Mannes“ bezeichnet.

Durch die wirtschaftliche Not der damaligen Zeit, hatten findige Krippeler die Idee, reliefartige Kleinfiguren aus Lehm herzustellen. Mit „Modeln“ und Abdrücken wurden Hunderte gleiche Figürchen in Heimarbeit geformt und in den Öfen und Essen der Schmiedewerkstätten gebrannt. So bekamen arme Eisenarbeiter entlang der Enns die Möglichkeit um wenig Geld sich eine eigene Hauskrippe zu bauen. Ähnlich der Papierkrippe, die in dieser Zeit aus gleichen Beweggründen entstand und zur Armen Leute Krippe wurde, entwickelte sich.

 
         
         
  Aus den Anfängen der Papierkrippe  
         
    Papierkrippen lassen sich bis ins 17. Jahrhundert zurück verfolgen. Im 18. Jahrhundert erfuhren sie in katholischen Regionen wie Deutschlands, Tirol und in Teilen Oberitaliens zunehmende Verbreitung. Papierkrippen wurden in ihren Anfängen aus Blättern hergestellt, auf die kleine Bildchen, Tiere, Gebäude und Bäume gezeichnet, gestochen, gedruckt und später lithographiert wurden. Sie wurden ausgeschnitten, bemalt und mit Mehlkleister auf dünne Karton geklebt. An den so geschaffenen Figürchen wurden kleine Hölzchen angebracht, damit sie aufrecht stehen konnten. Diese sogenannten Gestalten oder „Krippelfiguren“, die manchmal auch mit Stoff- und Metallverzierungen geschmückt waren, wurden oftmals in den sogenannten „Herrgottswinkel“ als Alternative zur geschnitzten Krippe zu Hause aufgestellt. So bekam die mit „bescheidenen“ Mitteln hergestellte Papierkrippe den Verdienst, diese Krippentradition auch in den ärmsten Häusern zu verbreiten. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde mit der Herstellung von Papierkrippen - den sogenannten Klappkrippen in Prägedruck, auch „Faule Krippe“ genannt - begonnen, die man wie ein Buch öffnen konnte. Die Darstellung beschränkte sich meist nur auf den Stall mit dem Jesukind, Maria und Josef, dem Ochsen und dem Esel.  
         
         
  Franz von Assisi  
         
  Im Jahre 1223 hielt sich Franziskus in Rom auf. Es reifte in ihm der Entschluß, in diesem Jahre Weihnachten besonders zu feiern. Er besprach sich hierüber mit dem Papste und schrieb dann seinen Plan seinem Freund Johannes Valita in Greccio. Der sollte die Feier vorbereiten. Im Wald bei Greccio wurde eine Krippe errichtet und darein das göttliche Kind auf Stroh gelegt. ein Ochs und ein Esel standen dabei; sie sollten das Kindlein mit ihrem Hauche erwärmen. Als Franziskus kam, fand er alles vorbereitet. Scharenweise strömte das Volk zusammen, auch die minderen Brüder der benachbarten Klöster kamen. Der Wald hallte wider von Lobgesängen und lodernde Fakeln erhellten die Nacht. Franziskus kniete mit tränennassen Augen und betend vor der Krippe. Um Mitternacht wurde die Hl. Messe gefeiert und Franziskus sang als Diakon das Evangelium. Hierauf bestieg er eine eigens aufgestellte Kanzel und predigte über die Geburt des Herrn mit solcher kraft, dass das gläubige Volk tief gerührt war. Später wurde zu Greccio zum Andenken an diese Krippenfeier eine Hl. Kapelle erbaut.

geschrieben von Provinzial P. Franz Seraph 1918

   
         
         
  Die Rose von Jericho  
         
    Die „Rose von Jericho“ oder auch die Hand der Fatima genannt, ist eine Pflanze, die seit Jahrtausenden die Wüste belebt. Felix Timmermann, der flämische Dichter erzählt in einer seiner Kurzgeschichten, wie die „Rose von Jericho“ früher nur in der Christnacht den staunenden Kindern geöffnet wurde und anschließend wieder für ein Jahr in der Krippenschachtel verschwand.
Ja sie ist wahrlich eine Krippenblume! Dieses geheimnisvolle Moosfarngewächs ist von seiner Art her viele Mio. Jahre alt und einzelne Pflanzen können durchaus ein paar tausend Jahre alt werden. Vermutlich wurde sie auch deshalb ein Symbol des „Ewigen Lebens“.
Ich habe gelesen, dass sich die ersten Kreuzfahrer schon nicht erklären konnten, warum ein total verholztes Gewächs nach Jahren wieder zum Leben erwachen kann und so umschrieben sie dieses Mysterium bald mit den Namen „Rose von Jericho“.

Eine Legende erzählt uns von der Flucht nach Ägypten. Als Maria und Josef mit dem kleinen Jesusknaben unterwegs eine Rast machten, legte die Jungfrau Maria die Windeln des Kindes über die „Rosen“. Dadurch sollen sie das ewige Leben erhalten haben.

In Pharaonengräbern hat man noch lebende Rosen als Grabbeigaben gefunden, die eine Trockenphase von über 4.000 Jahren überstanden haben. Sie vermag lange Zeit in trockenen Zustand zu verharren und erblüht, wenn sie befeuchtet wird. Getrocknet bildet sie einen graubraunen, kugeligen Ballen und breitet sich, wenn sie Wasser bekommt, in Kürze aus. Wer sie zum ersten mal sieht, hält es nicht für möglich, das aus dieser anscheinend leblosen Knolle in wenigen Stunden ein flaches, samtgrünes Gewächs entstehen kann. In die scheinbar leblosen Blätter kommt neues Leben. Die einzelnen Zweige öffnen sich immer mehr und mehr und in kurzer Zeit ist die Rose wunderbar aufgeblüht. Nur 6 - 8 Tage blüht sie allerdings, denn sie ist eine Wüstenpflanze und braucht wieder Ruhe. Sie rollt sich zusammen und wartet geduldig - oft Jahrhundertelang - bis sie zu Neuem Leben erweckt wird.

Aus dem Buch Krippensymbolik

 
         
         
  „Der Gockel wurde mir zum Verhängnis“  
         
  Ein Krippengeschichtlein aus dem Leben eines Krippenschnitzers

Hat mich da kürzlich ein guter Freund aus Innsbruck gefragt: „Wie lange betreibst du eigentlich deine Krippenarbeit?“ Ich gab ihm darauf zur Antwort: „Frag mich lieber wie alt ich bin, dann fehlst nicht weit.“ In der Tat, es fehlt nicht so weit, dann so in der Zeit des ersten Hosentragens, so gegen das dritte Jahr, kann ich mich noch lebhaft erinnern, dass ich mich schon mit Krippenarbeit beschäftigt habe. Das kam nämlich so: In unsere Hauskrippe, die mein Vater selig jedes Jahr aufgemacht hat, hat er um diese Zeit einige Tiere hineingeschnitzt, Hirsche, Rehe, Gämsen etc. und das hat es mir angetan. Es befand sich in dieser Krippe auch ein alter Hirte, den ich noch heute nach hoch sechzig Jahren in vollster Leibhaftigkeit vor mir sehe mit seinem grünen Hut, mit gelber Joppe, Hirtentasche und Stock, und unterm linken Arm trug er einen Gockel als Opfer fürs Christuskindlein. Dieser Gockel sollte nun für mich zum Verhängnis werden, oder hat er meine Krippenlaufbahn verraten? Ich weiß es nicht. Ich stocherte halt so am Gockel herum und auf einmal ein Knicker, der Arm war gebrochen, der Gockel frei und ich sah schon die brauenden Gewitterwolken auf dem Antlitz des Vaters. Ein kräftiger Hieb saß an jener Stelle, auf der ich sonst selbst zu sitzen pflegte. In den Schuljahren schnitzte ich mit einem Federmesser weiter, später richtete mir der Vater aus einer alten Sense so eine Art Schusterkneip zurecht. Dies war für mich schon ein Fortschritt. So um das 15.Lebensjahr brachte mir mein Onkel, Mutters Bruder aus Rosenheim, eine Garnitur Schnitzeisen. Mit einem wahren Hallo wurde weitergeschnitzt, und als nun der Vater sah, dass ich halt doch nimmer ablassen wollte vom Schnitzen, ließ er mich im 17.Lebensjahr im Winter auf 8 Tage zum alten Schandl (Franz Pernlochner) nach Thaur gehen, zur Ausbildung im Schnitzen und Fassen. Meine Mutter selig hat mich hierzu gerüstet mit einem Butterknollen so bei 5 Pfund schwer. Ich fand recht freundliche Aufnahme dort und büffelte von früh bis spät Abends an den Krippenfigürchen herum. Ich könnte von diesem edlen Menschen allein ein kleines Büchlein schreiben, so viel hat er mir während unseres Zusammenseins von seinen Erlebnissen mitgeteilt. Es soll aber nur ein Gespräch Erwähnung finden. Eines Abends nach Feierabend saßen wir, wie fast täglich, nebeneinander auf der Bank vor seiner etwa drei Meter langen schönen Krippe. In feierlichen Ton sprach er: „ Bua, i sag dir, wer a Krippele hat und dasselbe alljährlich aufstellt und in Ehren hält`, dem brennt`s Haus net ab!“ Ich ging dann nach den für mich sehr fruchtbaren acht Tagen wieder heim und schnitzte fest drauf los. Ich hatte schon einige kleine Aufträge erhalten, und weil die Zeit vor Weihnachten knapp war, musste ich im Advent meist bis Mitternacht arbeiten.

Am 2o. Dezember sollte ich besonders an die von meinem väterlichen Freund mit so viel Wärme und Überzeugung gesprochenen Worte erinnert werden. Genannten Tags schnitzte ich wieder bis gegen ein Uhr nachts, und als ich mich zur Ruhe begeben wollte, mein kleines Öllämpchen anzündete und durch die Stubentüre in den Hausgang trat, entdeckte ich zu meinem Schrecken qualmenden Rauch. Ich suchte nach der Ursache in der Küche, der Speise, dem Stall, in den Zimmern des ersten Stockes, ja sogar bis zum Dachboden, fand aber nirgends Verdacht. Der Rauch wurde immer dicker, so dass ich wirklich schon an Erstickungsgefahr dachte. Ich fand es an der Zeit, meine Eltern, Geschwister und Dienstboten zu wecken. Als wir alle neuerdings alles ausspähten, öffneten wir noch die Türe zum ersten Stock auf die Altane ins Freie. Diesen Moment schlug eine mächtige Feuersäule unmittelbar neben uns bis zur Decke in die Höhe. Wasser hatten wir schon zur Hand, also war die Gefahr in wenigen Augenblicken beseitigt und der Brand gelöscht. Diese Weihnacht hat wohl die Familie in besonderer Dankbarkeit vor der Krippe gekniet und sich an die oben zitierten Worte Pernlochners erinnert. Hätte ich nicht für die Krippe so dringend gearbeitet, so wäre ich gleich nach den anderen zu Bette gegangen! Wer kann also wissen, ob es nicht zu einer Katastrophe gekommen wäre? Ich bin weit entfernt von der Denkungsart, etwa die Krippe als Brandschadensversicherung anzusehen, das wäre wohl die billigste Art und Weise. Ich für meine Person kann aber nicht umhin, die Worte Pernlochners kräftigst zu unterstreichen, zumal dies nicht der einzige Fall ist, sondern ich sogar dreimal schon unter ähnlichen Umständen und gerade durch die Krippenarbeit in die Lage kam, unser Haus und unsere Familie zu retten. Es haben sich halt immer wieder die Worte Pernlochners bewahrheitet: „Bua, i sag dir, wer a Krippele hat und dasselbe alljährlich au`macht und in Ehren halt`, dem brennt’s Haus net ab!“

Aus dem Buch Krippensymbolik von Peter Schrettl

   
         
         
  Welche Krippe baue ich ?  
         
    Orientalisch oder heimisch?

In diese zwei Hauptgruppen teilt sich zunächst unser Krippenverständnis. Das Krippenwesen unserer Zeit ist zum Großteil durch die Arbeit der Krippenvereine und der Schulen geprägt, die meist unter dem Motto „in jede Familie eine Krippe“ stehen. War man zunächst um die Erhaltung und Wiederaufstellung „alter“ Krippen bemüht, so stehen heute Krippenbauvereine im ganzen Land an vorderster Stelle. Hier wird man sich erstmals - wenn man sich nicht schon für eine Stilrichtung festgelegt hat- mit der Kardinalfrage „Welche Krippe baue ich?“ - auseinandersetzen müssen

Die Orientalische Krippe

Die Orientalische Krippe ist, wenn es sich um eine größere Hauskrippe handelt, zum vorherrschenden Krippentyp geworden. Durch zunehmende Pilgerfahrten der Krippenbauer ins Heilige Land, durch Bücher, Bildmaterial, Filme und Berichte wurde die Orientalische Krippe, wie schon erwähnt, immer origineller in Bau und Ausstattung.

Die Heimatliche Krippe

Die Gegenrichtung zur Orientalischen Krippe entstand maßgeblich durch Josef Bachlechner, der um 19oo die „Heimische Krippe“ prägte. Er ließ in seinen Vorstellungen die ihm vertraute Tiroler Landschaft mit seinen Dörfern und Bergen, und seinen markanten „Urigen Leutetyp“ in seine Krippen und Figuren einfließen und stellte die Geburt Christi einfach in unsere vertraute Heimat. In der Folge wurde diese liebenswerte, heimatbezogene Krippenart von Krippenkünstlern, wie Ludwig Penz, oder Sepp Mathoi, um nur zwei zu nennen, würdig weitervertreten.

 
         
         
  Die Hl. 3 Könige 2007  
         
    Was in der heiligen Schrift noch Sterndeuter oder Magier waren, wurde in der Gotik zu Königen, zu Repräsentanten und Regierenden der drei Erdteilen. (um 1490 kannte man noch nicht mehr!) So hat die Anbetung der Könige für damalige Menschen die Bedeutung, dass diese hohen Herren nach Gottes Geboten handeln mussten, den die Regentschaft war von Gott verliehen.
Versetzen wir uns aber in die Zeit der Geburt Jesu und stellen uns vor, welche Aufregung in Bethlehem geherrscht haben musste, als die mächtigen Könige aus fernen Ländern mit Begleitern, Rössern, Kamelen und Elefanten, mit Dienern und Treibern in die Stadt einzogen.
Nach Überlieferung soll der Ausgangspunkt des Königszuges die Stadt Cassat in Äthiopien gewesen sein, wo Caspar, vom Stamme Ham als König residierte. Die Stadt Saveh in Persien war Treffpunkt der Weisen aus dem Morgenland. Balthasar vom Stamme Japhel kam aus Ägypten und Melchior vom Stamme Sem, reiste aus dem Reiche Babylon an.
Von diesem Treffpunkt, berichtet man, ist es nach Jerusalem ein weiter Weg. Eine unbekannte Reise, die sie unter dem Zeichen eines Sternes, oder eines Kometen, ins Ungewisse antraten. ( Kometen bedeuteten früher immer als unheilbringend! ) Hotel und Gasthausnamen, wie Stern, König, Mohren oder Elefanten, erinnern heute noch an das Geschehen von Bethlehem.
 
         
         
  Krippenschauen, ein alter Tiroler Brauch  
         
  In der Advent und Weihnachtszeit gibt es in unserem Land noch den schönen Brauch „Das Krippenschaug’n “. Besonders in den sogenannten Krippendörfern hat sich seit Generationen diese Gastfreundlichkeit erhalten. Man freut sich, wenn echte Krippeler an die Türe klopfen, um Krippen zu schauen, denn in der Weihnachtszeit dreht sich alles um die Krippe. Die meisten Besucher wissen diese besondere Gastfreundlichkeit der Krippenbesitzer auch sehr zu schätzen. Wir können daher stolz sein, dass in unserem Land Tirol so viele Krippenschätze man noch ohne weiteres besichtigen darf. Alte Krippenberge, die mit Liebe seit Generationen gehortet wurden, und jene die alle Jahre neu gebaut und aufgestellt werden und in der Weihnachtszeit nicht nur in der Familie, sondern vielen Krippenliebhabern Weihnachtsfreude schenken.
   
         
         
  Eine Geschichte zum Nachdenken.  
         
    Mit den Hirten kam auch der achtjährige Jonathan in den Stall von Bethlehem. Er schaute das Jesuskind an und das Jesuskind schaute ihn an. Da traten Jonathan Tränen in die Augen. Warum weinst du fragte Jesus. Weil ich dir nichts mitgebracht habe. Du kannst mir trotzdem etwas schenken, entgegnete Jesus. Da wurde Jonathan rot vor Freude und sagte: Ich will dir gerne das Schönste geben, was ich habe. Drei Dinge möchte ich von dir haben, sagte Jesus. Jonathan schlug sofort vor: Meinen Mantel, meine elektrische Eisenbahn und mein schönsten Buch mit den vielen Bildern. Nein, sagte Jesus, das alles brauche ich nicht. Dazu bin ich nicht auf die Erde gekommen. Ich möchte von dir etwas ganz anderes haben. Was denn, fragte Jonathan neugierig. Schenk' mir deine letzte Klassenarbeit, sagte Jesus ganz leise, damit es sonst niemand hören konnte. Da erschrak Jonathan. Jesus, flüsterte er zurück und kam dabei ganz nah an die Krippe, da hat doch der Lehrer drunter geschrieben: Ungenügend. Eben darum will ich sie ja haben. Aber warum denn, fragte Jonathan. Du sollst mir immer das bringen, wo in deinem Leben ‚ungenügend' drunter steht. Versprichst du mir das. Ja, gerne, antwortete Jonathan und ich möchte noch ein zweites Geschenk von dir haben, sagte Jesus, deinen Milchbecher. Aber den habe ich doch heute morgen kaputt gemacht. Bring mir immer das, was du im Leben zerbrochen hast; ich will es wieder heil machen. Gibst du mir auch das? Ja, wenn du so was haben willst, gerne. Jetzt mein dritter Wunsch, sagte Jesus. Bring mir die Antwort, die du deiner Mutter gegeben hast, als sie dich fragte, wie denn der Milchbecher zerbrochen ist. Da legte Jonathan die Stirn auf die Kante der Krippe und weinte. Ich, ich, ich... brachte er mühsam heraus, ich sagte, der Becher ist runtergefallen; in Wahrheit habe ich ihn aber im Zorn vom Tisch geschmissen. Bring mir alle deine Lügen, deinen Trotz, dein Böses, sagte Jesus. Und wenn du damit zu mir kommst, will ich dir vergeben und dir helfen. Ich will dich frei machen und dich annehmen. Willst du dir das von mir schenken lassen? Jonathan hörte und staunte. Er kniete nieder und sein Herz war voller Freude.