01/ 2014
Der Spiegel in der Krippe

Der ahnungslose Krippenbetrachter ist meist fassungslos, wenn sich hinter dem Stadttor ein nicht mehr endenden Gang auftut, der bei weitem die Krippentiefe übersteigt.
Wie ist so etwas möglich?
In Krippenkreisen hat sich längst herumgesprochen, dass ein eingebauter Spiegel für dieses Trugbild verantwortlich ist und den Beobachter ins Staunen versetzt.
Die Erklärung ist einfach. Fällt der Blick auf den quergestellten Spiegel, zeigt sich nicht das vermutete Bild in der Blickrichtung, sondern das im rechten Winkel abstehende Umfeld. Ein beleuchteter Gang etwa, oder eine enge Gasse die im rechten Winkel zum Spiegel steht ist das ganze Geheimnis.

Wie baut man einen Spiegelgang in die Krippe?
Als Beispiel soll das Stadttor auf einer Krippe dienen.
Hinter dem Torbogen wird ein um 90° Grad querstehender Gang gebaut. An der Hinterseite der Krippenhöhle vorbei findet sich in den meisten Fällen dazu Platz. Je länger der Querschacht, desto tiefer ist der Einblick. Der so entstandene Tunnel wird mit Säulen, Bögen, Stiegen, Nischen oder anderen beliebigen Bauteilen ausgestattet, mit Wandleuchten oder versteckten Lichtquellen beleuchtet und so angeordnet, das einerseits das Ganginnere gut ausgeleuchtet ist und andererseits bei Defekt die Glühlämpchen ausgewechselt werden können.
In der entstandenen Ecke hinter Torbogen und Quergang wird abschließend ein zugeschnittener, dünner Spiegel mit Kleber in Position gebracht und zwar so, dass der gewünschte Bildausschnitt von außen gut sichtbar wird. Man spricht von „Einstellen des Spiegels“ Der Bildausschnitt steht im Winkel von 90° zur Spiegelfläche. Steht der Spiegel zu schräg, sieht man eventuell nur einen Teile des Ganges. Ist er jedoch genau eingestellt, bekommt man das gesamte Bild im Mittelpunkt. Durch Kippen des Spiegels erkennt man außerdem, ob der Weg in den Gang ansteigend oder abwärts verläuft.
Tipp….

Soll der Gang besonders tief wirken, ersetzt man die am Ende stehende Quermauer durch einen Spiegel. Man erreicht damit, dass sich durch die Spiegelung des Bildes die Tiefe verdoppelt.

Gruß aus die Krippenwerkstatt.