08 - 2015
Die Stilkrippe

„Eine Stilkrippe zeigt die besondere Ausdrucksform, die von ihrer Grundstruktur zum Zweck dekorativer Wirkungen abweicht.“

Sie konzentriert sich mit beschränkter Figurenzahl auf das Wesentliche der Weihnachtskrippe. Die Heilige Familie steht in einer Tempelruine, die den einstigen Baustil deutlich erkennen lässt. In den letzten Jahren hat die Stilkrippe an allgemeinem Interesse zugenommen und man merkt in Krippenbaukursen den Trend zu größeren, bekleideten Krippenfiguren.

In der Stilkrippe steht meist nur die Heilige Familie mit Maria, Josef und in ihrer Mitte das Kind in der Krippe. Mit drei Figuren wird bereits eine Krippe symbolisiert und nur in seltenen Fällen stehen Ochs und Esel oder die Könige dabei. Eine symbolisierte Darstellung ist auf das Wesentliche ausgerichtet und meist mit größeren Figuren versehen.

Als Vorlage für eine Stilkrippe eignen sich Palastbauten, Klöster und im besonderen antike Tempel mit ihren vielseitigen Formen. Unter Tempel versteht man einen geweihten Kultbau, der meist einem Gott bestimmt ist.

Der Tempelkult…
Die Geschichte mancher Tempel gibt den Archäologen immer wieder neue Rätsel auf. Restbestände alter Tempelanlagen werden oft zufällig entdeckt, und man stößt dadurch auf interessante Spuren vergangener Zeit.
Da sich Jesus gegenüber dem Tempel kritisch verhalten hatte und der getaufte Mensch sich selbst als Tempel Gottes verstanden glaubte, endete der Tempelkult im Christentum mit seiner Zerstörung. Bald entstand eine neue Form in den Kirchenbauten. Die Bauform der Basilika, als eine neutrale Ablösung des Tempelkultes wurde durch die neue Religion sichtbar. Peter Schrettl

Gruß aus der Krippenwerkstatt