08/2007
Der Ahornbaum

Der Bergahorn ist die am meisten verbreitete Ahornart in Europa. Sein Vorkommen erstreckt sich von der Norddeutschen Tiefebene bis in die Zentralalpen. Man begegnet ihm oft noch auf einer Höhe von über 2000m. Er fühlt sich in mittleren und höheren Lagen der Gebirge wohl und bildet zusammen mit der Eberesche häufig die Waldgrenze. Er ist auch als Begleitbaum besonders in Mischwäldern, aber auch in Schluchten und Auwäldern anzutreffen. Seine stattliche Höhe mit 35 bis 40 Metern lässt ihn, besonders im Herbst durch sein goldgelbes Laub von Weitem erkennen. Er kann ein Alter bis zu 400 Jahren bei einem Durchmesser von 2m erreichen und er hat Steherqualitäten. Durch sein Tiefwurzelsystem und seinem beträchtlichen Feinwurzelkorsett auch im Sturm noch standhaft.
Warum aber wird gerade dieser stattliche Baum mit dem Krippenwesen in Verbindung gebracht. Seiner glatten Rinde, seiner geraden schlichten Zweige oder großen Blätter wegen ist er für die Krippe überhaupt nicht attraktiv. Oder doch?
Der Bergahornbaum gehört zu den Edellaubbaumsorten und ist durch eine feine Holzmaserung gekennzeichnet. Sein Holz zählt zu den wertvollsten Laubhölzern. Das Holz ist hart, feinporig und daher besonders gut zum Drechseln und Schnitzen geeignet. Daher ist dieses Holz zum Fräsen von Krippenfiguren besonders geeignet.
Und noch etwas gibt uns Krippenfreunden dieser Baum. Wenn seine Propellersamen im Spätherbst vom Sturm in die Wälder vertragen werden, bleiben dunkelbraune Samenstiele am Baum zurück. Zarte, besenförmige Stängel, mit kleinen Knöpfchen an den Enden. Ich sammle sie zum Botanisieren der Krippe und stecke sie als kleine Stäudlein zwischen Steine und Mauerritzen. Dort werden sie oft bewundert und manchmal werden sie auch erkannt, die Samenbesen des unscheinbaren Bergahorns.

Gruß
Peter Schrettl