9/2008
Kapitelle

Das Kapitell ist der obere Abschluss einer Säule oder eines Pilasters und ist plastisch deutlich ausgeformt. Es ist ein wichtiges ornamentales Element, das sich im Laufe der Geschichte in abwechslungsreiche Formen entwickelte. Ein mit stilisierten oder auch naturgetreuen Blättern versehenes Kapitell wird Blattkapitell genannt. An antiken Kapitellen finden dabei beispielsweise Akanthusblätter Verwendung. Dieses Kapitell wurde in stilistischen Abwandlungen von der romanischen Baukunst übernommen. Heimische Blattformen wie Ahornblätter, Eichenblätter, Efeublätter und Weinblätter wurden stilisiert und in der Gotik verwendet. Für Stilkrippen, die meist nur aus einfachen Bauelementen bestehen, werden glatte oder mit Längsrillen versehene Säulen, an deren oberen Ende Kapitelle den Abschluss bilden, mit Vorliebe verwendet. Die meist vielförmigen Verzierungen der Säulenköpfe, aber auch Lisenen und Trägerteile geben Aufschluss über den Baustil und bestimmen daher das Gesamtbild einer Stilkrippe.

Bild 1: Kapitell und Trägerteil

1. Dorisches Kapitell 1100 v. Chr. Griechische Antike
2. Jonisches Volutenkapitell seit 6. Jh. v. Chr.
3. Korinthisches Akanthuskapitell seit 5.Jh. v. Chr. Griechische Antike

Bild 2: Gegossene Kapitelle in vielen Größen und Ausführungen sind im Krippenfachhandel erhältlich.

Liebe Grüße
Peter Schrettl