9/2009
In den folgenden Monaten werden bewährte Rezepte zur Herstellung von Krippenstreumitteln vorgestellt!

1. Teil : Gefärbtes Sägemehl

Die billigste Art ein schönes, für viele Jahre brauchbares Streumaterial zu erhalten, ist die Verwendung von Sägemehl, welches man mit Wasserbeizen einfärbt. Dies ist im Grunde recht einfach. Die Beizen grün, gelb und eventuell Nussbraun erhält man im Farbengeschäft. Man verwendet sie nach Gebrauchsanweisung. Wichtig ist dabei durch kleinere Proben den gewünschten Farbton zu erreichen. Bei zu kräftiger Farbe wird die Beize mit Wasser verdünnt und bei Bedarf mit braun etwas gedämpft. Man mengt in die Lösung soviel Sägemehl bis die ganze Flüssigkeit aufgesaugt ist. Nach dem Trocknen wird alles durchgesiebt und schon haben wir einen brauchbaren, farbechten Krippenstaub.

Durch die einfache Herstellung wird gefärbtes Sägemehl in Krippenkreisen immer beliebter. Die Möglichkeit den Farbton dieses Streumaterials weitgehendst selbst bestimmen zu können und nicht zuletzt die lange Haltbarkeit der Farben ist ausschlaggebend, dass sich immer mehr Krippenfreunde für diese Methode entscheiden. Mit Wasserbeizen, die im Handel in vielen Farbtönen erhältlich sind, bereitet man eine passende Farbmischung, die zum Einfärben von Sägemehl dient. Gelingt ein Farbton besonders gut, spricht man von Rezeptur!

Überliefertes Rezept von Krippenvater Johan Seisl (1861 – 1933)

Das wird gebraucht!

1 Brieflein wasserlösliche Beize Farbe Olivgrün und 2 – 3 Briefchen Goldgelb. (Ersatzweise kann Indischgelb, oder Vollgelb dazu verwendet werden.) Wasser nach Bedarf, einen Plastikeimer und feines Sägemehl vom Tischler oder aus dem Sägewerk.( Säge¬mehl vom Tischler ist oft vermischt mit Spanplattenabfällen und daher für unseren Zweck weniger geeignet!)

So wird’s gemacht!

• Die Beize wird nach Gebrauchsanweisung in Wasser aufgelöst und gut verrührt.
• Die so gewonnene Beize ist fast immer zu kräftig. Geben Sie daher pro Beizbriefchen zusätzlich ½ Liter Wasser dazu.
• Dabei ist zu bedenken, dass gefärbtes Streumaterial im nassen Zustand anders aussieht als im Trockenzustand.
• Vergewissern Sie sich daher mittels Probe, ob der gewünschte Farbton entspricht. Ist er zu kräftig verdünnt man mit Wasser. Ist das Ganze zu grün, mischt man etwas Gelb dazu, bis der Farbton passt.
• Für eine Probe nimmt man ein wenig Beize und verrührt soviel Sägemehl dazu, bis die Flüssigkeit zur Gänze aufgesaugt ist.
• Diese kleine Menge lässt sich in kurzer Zeit auf einem Ofen trocknen. So kann man gleich sehen, ob das Ergebnis den Vorstellungen entspricht. Im Zweifelsfall streut man eine Probe auf das Gelände, es zeigt sich sofort, ob der Farbton mit der Krippe harmoniert.

Wenn das Mischen der Beize erfolgreich abgeschlossen ist, mischt man in einem großen Gefäß (Glas oder Plastik) so viel feines Sägemehl zur gesamten Beize, bis alle Flüssigkeit gut aufgesaugt ist. (Angerührte Beizen innerhalb weniger Tage aufbrauchen. Sie oxidieren und verlieren dadurch ihre Farbe!)

Zum Trocknen streut man die feuchte Mischung dünn auf ein ausgelegtes Papier. Im Freien ist darauf zu achten, dass ein windstiller Platz zur Verfügung steht. Ist das Sägemehl trocken, wird es abschließend noch gesiebt.

Ein letzter Tipp:

Gefärbtes Sägemehl hält für viele Jahre. Daher wird mit dem Staubsauger beim Krippenabbau alles sorgfältigst aufgesaugt, gesiebt und fürs nächste Jahr gelagert.

Achtung !

Manche Krippenfreunde färben Sägemehl mit Pulverfarben. Für diesen Zweck sind diese Farben nicht geeignet, da sie „abfärben“ und dadurch Krippengelände und Figurensockel stark in Mitleidenschaft gezogen werden!

• Ausgewogenheit der Farben zwischen Gelände und Streumaterial ist das ganze Geheimnis.
• Figurensockel werden mittels Feder versteckt. Harmonie zwischen Figuren und Gelände ist spürbar.
• Sägemehl im feuchten Zustand ist kräftig in der Farbe. Erst nach dem Trocknen erkennt man den endgültigen Farbton.

Gutes Gelingen wünscht Euch

Die Krippenwerkstatt