06/2010
"Die Almrose"

Jeder kennt sie, die Alpenrose, den viel besungenen Almrausch, das Feuer der Alpen. Im Volksmund auch Schinderlatschen, Alpenbalsam oder auch Donnerrosen genannt. Sie gehört in die Familie der Heidekrautgewächse und begegnen uns im gesamten Alpenraum auf Berg und Almwanderungen. Ab Mai blühen sie und treten während der Blütezeit in den Mittelpunkt ihrer Landschaft. Bis 3000 m und höher kann man auf sie treffen, auf diese immergrünen, verholzten Stauden, die oft über einen Meter hoch wachsen können. Früher ging der Glaube um, dass diejenigen, welche die Blüten mit sich tragen, vom Blitz erschlagen werden könnten. Da haben wir Krippeler noch einmal Glück. Unsere Interessen gelten weniger den Blüten, sondern vielmehr den Stauden und Zweigen. Aber mal ganz ehrlich, ein blühender Almrosenstrauß als Berggruß für zu Hause, kann man da widerstehen? Und ganz ohne Hintergedanken passiert bei einem „Krippeler“ eh nicht viel. Denn spätestens, wenn die Rosen ihre Blütenpracht in der Vase abgelegt haben, verschwinden die Stauden sowieso in der Krippenwerkstatt.
Im Krippenbau werden Almrosenzweige nur im trockenen Zustand ver¬wen¬det und es ist leicht erklärbar, für welche Arbeiten sich diese Stauden besonders gut eignen.

Durch ihre eigenwillig gedrehte Form, mit markanten Knicken, Knoten und Krümmungen, sind sie vor allem ein ideales Holz für den heimischen Krippenzaun. Aber nicht nur für Zäune, sondern für Stiegen und Balkongeländer, Holzstapel, Trippelstufen, Haltestangen, für Stützen und Streben und noch für vieles mehr, sind diese verdrehten Äste ein idealer Werkstoff.

Tipp: Sammeln Sie die bereits abgestorbenen, dürren Zweige, die am Rande der Almrosenstauden im Überfluss zu finden sind. ( Bild links!) Sie tragen kein Laub mehr und sind dadurch leicht zu erkennen!

"Gruß aus der Krippenwerkstatt"