4/2011
Steinmauern auf der Krippe

So wie viele andere Gestaltungsformen, ist das Mauerwerk ein sehr reizvolles und wichtiges Element auf der Krippe. Mauern kommen in unterschiedlichsten Arten vor. Besonders schön und effektvoll sind aber die „Naturstein- oder Schlichtsteinmauern“. Sie können auf heimatlichen und orientalischen Krippen gleichermaßen verwendet werden.

Bild 1 : Natursteinmauer am Weinberg
Bild 2 : Krippenmauern aus Holz, Rinde, Krippenmörtel usw.

Das Schöne an einer Natursteinmauer ist die Unregelmäßigkeit. Die Größe und ebenfalls die Farbgebung der Steine sollten deshalb immer variieren. Es gibt ganz unterschiedliche Darstellungsmöglichkeiten und Techniken, wie so eine Mauer entstehen kann. Zu den ältesten zählen wohl sicher das Schnitzen der Mauer in Holz und Rinde. Bei beiden Materialien kann die Mauerstruktur vollständig aus einem Stück geschnitzt werden.


Es können aber auch einzelne Steine hergestellt werden und diese werden dann übereinander geschlichtet und verleimt. Diese Techniken sind sehr aufwendig und arbeitsintensiv. Eine weitere Möglichkeit ist die Darstellung in Gips. Bei der Gipstechnik gibt es wiederum zwei Varianten.
Zum einen schnitzt oder modelliert man eine entsprechende Mauer und stellt davon eine Negativform her. In diese Form kann man dann wiederholt Gipsmauern gießen und im trockenen Zustand in die Krippe einbauen. Zum anderen gießt man einfach eine dünne Gipsplatte (1,5 – 2 cm), lässt sie austrocknen und zerkleinert diese dann in kleine Steinchen. Diese Steinchen können in Gips getaucht oder mit Krippenmörtel als Kleber übereinander geschlichtet werden.
Als letzte Möglichkeit soll noch die Krippenmörteltechnik beschrieben werden. Hier wird der übliche, bekannte Krippenmörtel zu einer sehr zähen, fast festen Masse geknetet. Dann werden zwischen den Fingern einzelne, kleine Steinchen in unterschiedlicher Größe geformt und übereinander geschlichtet. Diese Technik eignet sich besonders gut zum verblenden von Wänden, Brunnen, Mauerstreben usw. Bei allen hier erwähnten Techniken, bei denen einzelne Steinchen verwendet werden, ist es sinnvoll als Unterkonstruktion eine Trägerplatte zu verwenden. Die Steinchen werden dann mit genügend Leim oder sonstigem Klebematerial dieser Platte vorgesetzt. Der Vorteil ist eine wesentlich bessere Festigkeit. Es ist sehr wichtig, dass gut geklebt oder geleimt wird, damit die Steinchen auch gut in der Mauer halten. Eine entsprechende Grundierung und Fassung ist aber immer Voraussetzung, dass die Mauer schön und natürlich wirkt. Die Größe der Steine orientiert sich natürlich auch an der Figurengröße und man achtet dabei, dass die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleibt. Bei Natursteinmauern sollten die Steine keinesfalls zu rund sein. Wenn man sich vor Augen hält, wie eine Mauer in Wirklichkeit entsteht, erkennt man gleich, dass die Steine lagenweise übereinander geschlichtet sind. Erst wenn alle wichtigen Faktoren beachtet werden und zusammenstimmen, ist die „Natursteinmauer“ schön und harmonisch.

Gruß aus der Krippenwerkstatt